»Ich will Sex die ganze Nacht – nur nicht mit meinem Mann.« Wie neueste Forschungsergebnisse das Bild weiblicher Sexualität revolutionieren. Viele Frauen sehnen sich nach sexuellem Abenteuer außerhalb ihrer Partnerschaft. Doch von den antiken Tragödien bis hin zu Netflix-Serien und Popsongs – Frauen, die untreu sind, werden als gefährlich, zuweilen auch als krank gebrandmarkt. Aber wer sind sie wirklich? Und warum wird selbst im Zeitalter der zunehmenden Emanzipation weiterhin so hart über sie geurteilt? Auf unterhaltsame Weise verbindet Wednesday Martin Sozialwissenschaften und Interviews mit Sexualwissenschaftlern, Anthropologen und Frauen aus allen Lebensbereichen. Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Frauen mehr Probleme mit sexueller Exklusivität haben als Männer. Martin gelangt zu der Auffassung, dass die sexuelle Autonomie von Frauen das ultimative Maß der Geschlechtergerechtigkeit ist. Eine zeitgemäße Darstellung weiblicher Untreue, die alles auf den Kopf stellt, was wir über Frauen und Sex zu wissen glauben.
Wednesday Martin Bücher
Wednesday Martin ist eine Sozialforscherin, die sich mit der Komplexität familiärer Dynamiken auseinandersetzt. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die unerforschten Gebiete des häuslichen Lebens und bietet tiefe Einblicke in die Psychologie von Beziehungen. Durch ihr Schreiben und ihre Forschung versucht sie, Erfahrungen zu beleuchten und zu normalisieren, die oft übersehen oder missverstanden werden, und bietet den Lesern eine neue Perspektive auf die Feinheiten menschlicher Verbindungen.


Was passiert, wenn eine passionierte Sozialforscherin nach Manhattan zieht, um dort, mitten unter den Reichen und Schönen New Yorks, ihre Kinder zu erziehen? Sie betreibt Feldforschung: Mit dem geschulten Blick der Anthropologin hat Wednesday Martin über hundert Frauen in ihrer Nachbarschaft befragt und spart nicht mit Details, wenn sie die exotisch anmutende Spezies rund um den Central Park beschreibt: Sie beobachtet Frauen, die das eigene Penthouse führen wie ein Vorstandsvorsitzender ein Unternehmen. Sie trifft Absolventinnen renommierter Elite-Universitäten, die sich von ihren Millionen schweren Ehemännern einen »Hausfrauen-Bonus« diktieren lassen. Und sie erzählt von Müttern, die ihre Kinder zu Bestnoten pushen und die Organisation eines Kindergeburtstags zum Weltereignis erklären. Das (Selbst-)Diktat, als Mutter stets perfekt und sexy zu sein, kennen auch deutsche Frauen – härter als im New York der Upper East Side aber sind die Regeln nirgendwo.