Gesetzgebung in Europa 1100 - 1500
- 390 Seiten
- 14 Lesestunden






Die Entstehung des Kurfürstenkollegs galt als „Fundamentalrätsel der deutschen Verfassungsgeschichte“. Wolfs Lösung: „Wahlberechtigt waren die Erbberechtigten“. Die deutschen Königshäuser der Ottonen, Salier, Staufer starben zwar alle nach einem Jahrhundert im Mannesstamm aus, lebten aber über Töchter fort. Die Vertreter dieser Tochterstämme, die gradnah und erbberechtigt von früheren Königen abstammten, waren identisch mit den erstmals bei der staufisch-welfischen Doppelwahl 1198 überlieferten weltlichen Königswählern aus 19 Dynastien. 1298 vereinigten sich bei der Wahl Albrechts von Österreich erstmals die sieben Kurfürsten unter Ausschluss anderer. Dabei vertraten die weltlichen Wähler die Tochterstämme König Rudolfs von Habsburg. Ihre Vereinigung (unio) wurde in der Goldenen Bulle 1356 kodifiziert. Die beiden Bände versammeln 7 neue und 26 aktualisierte Aufsätze des Autors zu einem zentralen Thema seines wissenschaftlichen Werkes. Sie enthalten darüber hinaus 125 genealogische Tafeln, Synopsen und Tabellen, 32 Abbildungen und 17 Karten.
Seit Jahrhunderten mangelt es nicht an Versuchen, die Reise des Odysseus zu lokalisieren. Bereits vor vielen Jahren veranlasste diese Frage den Autor nach einer neuen Methode zu suchen und zu erkunden, ob die Odyssee überhaupt auf geographisch reale Orte Bezug nimmt oder allein in den Meeren der Phantasie spielt. Das Ergebnis seiner Forschungen, das in der Studierstube entwickelt und auf zahlreichen Reisen an Ort und Stelle – mit dem Homer in der Hand – überprüft, präzisiert und durch ein reiches Bildmaterial belegt wird, lautet: Homer beschreibt tatsächlich eine Reise. Sie führt rund um Sizilien und quer über Italien. Der Dichter lokalisiert die Abenteuer des Odysseus an den Küsten, die die Griechen seiner Zeit, im 8. Jh. Vor Chr., im Zuge der Westkolonisation gerade entdeckten. Damit überliefert Homer das älteste Zeugnis der Geschichte Tunesiens, Maltas, Siziliens und Italiens. Die weithin herrschende Lehre, die Odyssee spiele in einem Märchenlande, wird damit ebenso in Frage gestellt wie die über hundert früheren Lokalisierungstheorien, die hier erstmals systematisch gesammelt sind. Das gleichermaßen informative wie spannende Buch von Armin Wolf erscheint nun in einer völlig überarbeiteten und aktualisierten Neuausgabe.
Vom Bodybuilder und Hollywood-Star als Gouverneur von Kalifornien über Eishockey-Cracks und Rallye-Piloten im EU-Parlament bis zu Schauspielern, Skifahrern, TV-Moderatoren, Journalisten und Kaiser-Enkeln im österreichischen Nationalrat: Warum gibt es immer mehr prominente Quereinsteiger in der Politik und wie erfolgreich können sie sein? In dieser ersten großangelegten empirischen Studie über celebrity politics außerhalb der USA wird der Boom der Promi-Politik mit der grundlegenden Transformation politischer Kommunikationsverhältnisse in (post)modernen Mediendemokratien und einer Vertrauenskrise des politischen Systems erklärt und anhand der Karrieren von 16 prominenten Quereinsteigern aus Österreich exemplarisch analysiert. Vor allem die außergewöhnlich offenen Interviews mit den prominenten Newcomern und jenen Parteiführern, die sie in die Politik geholt haben, bieten aufschlussreiche und überraschende Einblicke in den politische Rekrutierungsprozess, innerparteiliche Demokratie und modernen Parlamentarismus. Armin Wolf, Jahrgang 1966, Dr. phil., ist Politologe und lebt in Wien. Für seine Arbeit als politischer Journalist des ORF-Fernsehens wurde er vielfach ausgezeichnet.
Nirgendwo in Europa gibt es so viele prominente Quereinsteiger in der Politik wie in Österreich. Zwei der renommiertesten Journalisten des Landes gehen diesem Phänomen auf den Grund. Die Journalisten Armin Wolf und Euke Frank gehen in ihrem Buch einer spannenden Frage auf den Grund: Warum gibt es gerade in Österreich so viele prominente Quereinsteiger in der Politik? Mehr als überall sonst in Europa. Und: Stimmt das gängige Urteil, dass die meisten von ihnen scheitern? Undwenn ja, woran? Zu diesem Zweck hat ZiB 2-Moderator Armin Wolf 15 prominente Quereinsteiger viele Stunden lang interviewt: Von Franz Morak über Patrick Ortlieb, Karl Habsburg, Ursula Stenzl bis Hans-Peter Martin, Hans Pretterebner und Ingrid Wendl geben sie ungewöhnlich offene, kritische und auch selbstkritische Einblicke in den Alltag österreichischer Politik und in ihre eigenen Karrieren. Zusätzlich wurden jene Spitzenpolitiker befragt, die diese Prominenten in die Politik geholt haben: Jörg Haider, Alfred Gusenbauer, Alexander Van der Bellen, Erhard Busek u. a. Mit einer Umfrage unter fast 100 Innenpolitik- Journalisten und mit eigens erhobenen demoskopischen Daten wird die Frage beantwortet: Was können prominente Quereinsteiger?
Die Entstehung des Kurfürstenkollegs wurde lange als „unlösbares verfassungsgeschichtliches Problem“ betrachtet. Die Diskussion über dieses „Fundamentalrätsel der deutschen Verfassungsgeschichte“ hat in den letzten Jahren durch neue methodische Ansätze an Fahrt gewonnen. Der Band vereint 13 Vorträge, die auf einer Tagung im Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte 1998 gehalten und für den Druck aufbereitet wurden. Die Themen reichen von der Rolle der Königswähler und königlichen Tochterstämme bis hin zur böhmischen Königswürde in der Przemyslidenzeit. Weitere Beiträge behandeln die Brunonen und Welfen als Königskandidaten und -wähler im Mittelalter sowie die Wittelsbacher und ihre Kurstimmen im 13. Jahrhundert. Auch die sächsische Kur und die Rolle der Askanier und Wettiner werden thematisiert. Des Weiteren werden die Herzöge von Niederlothringen/Brabant und die Babenberger sowie Habsburger in Österreich als Königswähler und -kandidaten betrachtet. Der Aufstieg der askanischen Markgrafen von Brandenburg und die Ludowinger in Bezug auf die deutsche Königswahl im 13. Jahrhundert werden ebenfalls behandelt. Abschließend wird die Entwicklung der Grafen von Holland und ihre Möglichkeiten an der Wende vom Hoch- zum Spätmittelalter sowie die Frage, was um 1300 ein Kollegium war, beleuchtet.
Die Entstehung des Kurfürstenkollegs gilt als „eine immer noch nicht gelöste Streitfrage der Forschung“ (Schlesinger) und als „Fundamentalrätsel der deutschen Verfassungsgeschichte“ (Stehkämper). Dieses Buch bietet mit der erbrechtlichen Theorie eine Lösung an: Wahlberechtigt waren die Erbberechtigten.