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Bookbot

Hans Saner

    3. Dezember 1934 – 26. Dezember 2017
    Die Herde der heiligen Kühe und ihre Hirten
    Die Anarchie der Stille
    Der Schatten des Orpheus
    Erinnern und Vergessen
    Jaspers
    Karl Jaspers
    • Karl Jaspers

      • 181 Seiten
      • 7 Lesestunden
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      Karl Jaspers stammt aus Oldenburg, nahe der Nordseeküste. In zwiefacher Weise prägte die Landschaft des Nordens seinen Geist und ging in sein späteres Werk ein. "Die Ebene des Marschen, nur durch wenige und niedrige Erhöhungen gewölbt, läßt den weiten Horizont unverstellt: Nichts als Himmel, Horizont und ein Ort, wo ich stehe. Der Himmel offen nach allen Seiten. Das Meer, im freien Spiel der Bewegtheit, öffnet jeden Horizont gleichsam hinein in die Unendlichkeit. Die allseitige Offenheit, die lichte Weite, die unendliche Bewegung: sie sind die Wahrheitsqualitäten seiner Vernunft geworden". Jaspers' Vorfahren lebten seit undenklichen Zeiten in dieser Landschaft.

      Karl Jaspers
    • Erinnern und Vergessen

      Essays zur Geschichte des Denkens

      'Erinnern und Vergessen' ist eine Sammlung von zehn Essays zur Geschichte des Denkens. Saner skizziert die Dialektik des Vergessens und des Gedächtnisses, wie Nietzsche sie entworfen hat - und stellt dem Hannah Arendts, Jaspers und Heideggers Betrachtungen über das Vergessen und das 'Nicht'-vergessen-dürfen entgegen. Der letzte Teil handelt von der Erinnerung, und wie sich ihr die Philosophen in Metaphern annähern. Das Buch ist von einem Bogen umspannt: Im 19. Jh. hat der junge Nietzsche die Kraft und die Kunst des Vergessens entdeckt, die das Denken aus der Umklammerung durch den Historismus befreit und den Blick in die Zukunft richtet. Im 20. Jh. dagegen haben die Völker Europas die schmerzliche Erfahrung gemacht, dass man nur zu schnell vergisst und verdrängt, was nicht vergessen werden dürfte.

      Erinnern und Vergessen
    • Der Band enthält fünf Arbeiten, die um musik- und existenzphilosophische Fragen kreisen: um das Verhältnis von Musik, Liebe und Tod im altsumerischen Mythus von 'Ischtars Fahrt in das Land ohne Rückkehr' und im griechischen Orpheus-Mythus; um die Liebe zu aussermenschlichen Objekten (Pflanzen, Tieren, Landschaften und Symbol-Werten) und ihre Folgen für das Leben; um das Verhältnis von Melancholie und Leichtsinn; um das Verhältnis von globaler Einheit und regionaler Vielfalt in der Musikpädagogik am Ende des 20. Jahrhunderts und schliesslich um die Beziehung von Musik und Dichtung. Dabei werden die existentiellen Probleme in ihren Beziehungen zu den Künsten betrachtet und innerhalb der Künste überwiegend zur Musik. Das wiederum schliesst ein Verhältnis der Künste zu den entscheidenden Lebensfragen ein. Nirgends geht es um abgelöste ästhetische Probleme, aber auch nie um amusische Existenz. Die Kunst ist darin der Philosophie verwandt, dass sie in Zeichen Sinn zeigt. Deshalb befragt die Philosophie die Künste nach ihrer Wahrheit: dem anders gesetzten Sinn.

      Der Schatten des Orpheus
    • Das Buch bricht aus der herkömmlichen philosophischen Schriftstellerei radikal aus. Es bindet sich weder an eine Einheit des Themas noch der Methode, noch des Stils. Es vertritt keine Lehre und propagiert keinen Sinn. Die Kurztexte aus zwei Jahrzehnten stehen - auch nicht chronologisch geordnet - zufällig nebeneinander und sind in keiner Weise aufeinander abgestimmt. Es ist deshalb unwichtig, in welcher Reihenfolge sie gelesen werden. Schreiben wird verstanden als ein Experiment, auf das der Leser in seiner Weise eingeht, und Philosophie als experimentelles Denken, dessen stärkste Qualitäten die Freiheit von allen Strickmustern und die Widerrufbarkeit sind. Dennoch sind diese "Texte ohne Botschaft" ganz konkret, ob sie nun von der Philosophie, der Religion, den Künsten und Wissenschaften oder von den alltäglichen Dingen und der Politik handeln. Sie urteilen meist scharf und unversöhnlich, so etwa gegen Popper, Adorno, Pasolini, Heidegger, Reich-Ranicki u.a., und sie wagen sich in scheinbar absurde Konsequenzen vor. Die Vielfalt der aufgegriffenen Themen macht das Buch reich, die Relevanz der Gegenstände gehaltvoll, die Kürze der Texte unterhaltsam und die Prägnanz des Denkens und der Sprache immer wieder überraschend.

      Die Anarchie der Stille
    • Die in diesem Band zusammengestellten Kurztexte von Hans Saner handeln von Problemen der Lebensalter, der Erziehung, der Menschenrechte, der Politik und der Religion. Sie knüpfen fast immer an ein konkretes gesellschaftliches Ereignis an, stellen dieses aber in den grösseren Zusammenhang allgemeiner gesellschaftlicher Fragen. Sie steuern auf jene neuralgischen Punkte zu, die im öffentlichen Gespräch meist tabuiert werden, sei es aus „Anstand“, aus Feigheit oder aus verinnerlichtem Konformismus. Die Texte sind im Stil der Kolumne geschrieben, also journalistisch, aber wider den umsichgreifenden Hofjournalismus. Sie sind Gelegenheits-Philosophie, also etwas Verächtliches in einer ach so gelehrten Welt, und sie sind in emanzipatorischer Absicht geschrieben, also in einer närrischen Perspektive für eine Welt, die alle Beweislast der Veränderung zuschiebt, weil sich ja alles Bestehende so bewährt hat. Sie behaupten oft provokativ, aber um dadurch, ironisch, Fragen zu wecken. Für diese Fragen werben sie, nicht für das Einverständnis.

      Die Herde der heiligen Kühe und ihre Hirten