Das Buch stellt die Ergebnisse einer Diskursanalyse zum anthropogenen Klimawandel in Deutschland dar. Im Vordergrund stehen die kommunikativen Risiken der Thematisierung ökologischer Bedrohungen für Wissenschaft, Politik und Massenmedien.
Peter Weingart Bücher






Thema dieser Studie ist die Geschichte der wissenschaftlichen Strategien der Menschenzüchtung und ihrer politischen Indienstnahme. Im Zentrum der Analyse steht die sogenannte Eugenik, die »Wissenschaft vom guten Erbe«, die in Deutschland vorwiegend als »Rassenhygiene« bezeichnet wurde und die die Vorläuferin der modernen Humangenetik war.
Wissenschaftssoziologie. Band 2
Determinanten wissenschaftlicher Entwicklung
Wissen - Nachricht - Sensation
Zur Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien
Die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien ist in mehr-facher Hinsicht problematisch: im Hinblick auf die Qualität öffentlicher Deliberati-on als Bedingung einer aufgeklärten Demokratie; im Hinblick auf die Qualität poli-tischer Entscheidungen, die darauf aufbauen; im Hinblick auf die Prozesse und Verfahren der Erkenntnisgewinnung; und schließlich im Hinblick auf die Aufklä-rungs- und Kontrollfunktionen der Medien. Zusätzlich kompliziert wird das Ver-hältnis dadurch, dass es sich um ein System von Wechselbeziehungen handelt und nicht nur um eindimensionale und gradlinige Kausalitäten. Es gibt keine Kommunikation des wissenschaftlichen Wissens in ›objektiver‹ Form, sondern immer nur in einer ›verhandelten‹ Form. Es kommt zu Übertreibungen und Dramatisierun-gen oder Unterlassungen und Verschweigen. In jedem Fall herrscht der ›interessierte‹ Um-gang mit dem Wissen vor, und zwar sowohl von Seiten der Politik als auch von Seiten der Wissenschaft. Analoges gilt für die Kommunikation wissenschaftlichen Wissens an die Öffentlichkeit. Sie unterliegt strategischen Kalkülen (will Wählerstimmen und Forschungsgelder gewinnen). So kommt es zu spezifischen Selektionen. In den Medien wird vorrangig über Disziplinen und Forschungsergebnisse berichtet, die für ein breites Publikum besonders relevant (etwa Ge-sundheit, Medizin) oder besonders faszinierend (Astronomie) sind, während andere Gebiete marginalisiert werden. Politisierung und Medialisierung der Wissenschaft werden besonders dann problematisch, wenn sie den besonderen Autonomieanspruch der Wissenschaft gegenüber den anderen gesellschaftlichen Teilsystemen einschränken. Wissenschaft, die politischer oder ökonomi-scher Kontrolle unterworfen wird, kann nicht effektiv dem Wahrheitscode entsprechend operieren. Problembereiche wie die genannten sind Gegenstand der in diesem Band enthaltenen Bei-träge. Sie sind im Kontext der Arbeitsgruppe ›Wissenschaft, Öffentlichkeit, Medien‹ ent-standen, die von den drei Akademien Nationale Akademie Leopoldina, Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften und Nationale Akademie der Technikwissenschaften (acatech) eingesetzt worden ist, um den Forschungsstand zur Kommunikation über, durch und für die Wissenschaft zu erarbeiten.
Wie ist gesichertes Wissen in der Gesellschaft möglich? Diese Frage nach den gesellschaftlichen Bedingungen der Wissenschaft begründete die Wissenschaftssoziologie. Ende der 1960er Jahre schob sich das wissenssoziologische Paradigma mit der Frage in den Vordergrund, welche sozialen Faktoren die Entwicklung der Wissenschaft bestimmen. Der Fokus richtete sich auf die Produktionsbedingungen wissenschaftlichen Wissens. Seither ist die Wissenschaftssoziologie durch die Spannung zwischen einer institutionellen und einer wissenssoziologischen Ausrichtung gekennzeichnet. Inzwischen erweisen sich weitere soziologische Fragen als hochaktuell: »Wer verfügt in der Gesellschaft über wissenschaftliches Wissen?« und: »Welche Folgen hat dieses Wissen für die Mitglieder der Gesellschaft?« D. h., die Wissenschaftssoziologie steht vor der Herausforderung einer Neuorientierung: Es gilt, institutionelle und wissenssoziologische Ansätze zu integrieren.
Perspektiven der Wissenschaftskommunikation im digitalen Zeitalter
- 340 Seiten
- 12 Lesestunden
Öffentliche Kommunikation steht gegenwärtig vor Herausforderungen durch „Fake News“ und „Hate Speech“ im Internet sowie durch maschinell gesteuerte Kampagnen in sozialen Netzwerken. Begriffe wie Echokammern, Filterblasen und Social Bots prägen die Debatte, die insbesondere die Wissenschaftskommunikation betrifft, da sie das Vertrauen in Fakten und die Objektivität wissenschaftlicher Methoden untergräbt. Der Band bietet einen Überblick über das Verhältnis von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit im Kontext aktueller Medienentwicklungen. Experten aus verschiedenen Disziplinen wie Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Journalismusforschung, Linguistik, Medienwissenschaft und Informatik sowie aus der Praxis der Wissenschaftskommunikation beleuchten das Thema. Schwerpunkte sind die ökonomische Situation der Wissenschaftskommunikation, insbesondere des Wissenschaftsjournalismus, sowie die technischen Voraussetzungen und die damit verbundenen Chancen und Risiken der Digitalisierung. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Wahrung der Kommunikationsqualität und der Schaffung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen in Medieninhalte. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen ist wichtig, da qualitativ hochwertige und unabhängige Wissenschaftskommunikation eine grundlegende Voraussetzung für demokratische Gesellschaften und politische Entscheidungen darstellt. Alle Beiträge stammen aus der Arbeitsgruppe „Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffe

