Winnicott verstehen
Einführung in seine psychoanalytischen Konzepte






Einführung in seine psychoanalytischen Konzepte
Thomas Auchter stellt die Beiträge der Psychoanalyse sowohl zur Psychologie und zum Verständnis der Trauer als auch zur Psychotherapie der Trauerkrankheiten dar. Er zeigt, dass die Fähigkeit zum Abschied in der frühkindlichen Separationsphase des Selbst vom mütterlichen Objekt entsteht und dass die dort gemachten Erfahrungen als Blaupause für späteres Trauern dienen. Es wird deutlich, dass Trauern ein natürlicher Prozess ist, der gegebenenfalls durch eine gute Trauerbegleitung erleichtert werden kann. Gravierende Störungen der Trauerarbeit können zu verschiedenen Trauererkrankungen führen, von denen eine der markantesten die Depression ist. Auslöser der Trauer können auch geplatzte Träume, enttäuschte Hoffnungen, zerstörtes Vertrauen, unerfüllbare Wünsche und unstillbare Sehnsüchte sein. Anhand zahlreicher anschaulicher Fallvignetten stellt Thomas Auchter immer wieder den Bezug zwischen Theorie und psychotherapeutischer Praxis her.
Unser privates und professionelles Sein und Handeln ist, beabsichtigt oder nicht, immer auch politisch und von geschichtlichen Zusammenhängen geprägt. Thomas Auchter, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Sohn eines der ersten nach der Nazizeit in Deutschland ausgebildeten Psychoanalytiker geboren, untersuchte zeitlebens die psychosoziodynamischen Hintergründe brennender politischer Probleme. Im vorliegenden Band richtet er einen psychoanalytischen Blick auf die ungezählten äußeren und inneren Brandherde, die nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder aufflackern und nie ihre destruktive Kraft verloren haben. In den hier versammelten Arbeiten aus den letzten 35 Jahren setzt er sich mit nach wie vor aktuellen Themen auseinander, unter anderem mit Antiautoritärer Erziehung, Fundamentalismus, Jugendgewalt, Selbstmordattentätern, Traumatisierungen durch Kriegshandlungen, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.
Menschen ertragen es offenbar nur sehr schwer, endgültig aus dem Paradies ihrer Sehnsüchte und Phantasien vertrieben zu sein. So macht sich der Mensch kompensatorisch immer wieder zu einem „Prothesengott“ (S. Freud). Der Mensch bemerkt dabei nicht, wie er unversehens Hand an den Kern seiner Existenz legt. Dieser „Gotteskomplex“ führt dazu, den Sinn für die menschlichen Grenzen zu verlieren. Unausweichlich sind mit der menschlichen Entwicklung und dem Leben immer wieder Erfahrungen von Fehlern, Irrungen, Scheitern, Schuld, Hilflosigkeit und Ohnmacht verbunden. Wie können einzelne Menschen und Gesellschaften solche Erfahrungen aushalten und sich ihnen stellen? Auf die Illusion einer Allmachtsvorstellung zu verzichten, heißt in der Konsequenz, unvermeidliches Leiden annehmen zu können. Zugleich aber bedarf es der Kultur einer Leidempfindlichkeit, die sich unschuldigem Leiden widersetzt und zu kreativem Handeln führt.
Im neuen Dialogband stellen Psychoanalyse und Theologie allzu idealisierende Vorstellun-gen von Heilung und Ganzheit in Frage und werben gemeinsam für einen „heilsamen Blick aufs Fragment“.
Psychoanalytische, psychosoziale und psychohistorische Analysen von Terror und Trauma
9/11. – Dieses Datum markiert einen tiefen Einschnitt im Welt- und Selbstverständnis Amerikas und lässt auch die übrige Welt nicht unberührt. Seit den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington steht fest, dass die Bedrohung durch den Terrorismus in der globalisierten Welt eine nie gekannte Dimension erreicht hat und die Angst vor neuen Terroranschlägen wächst. Welche psychologischen, ökonomischen, religiösen, kulturellen und politischen Ursachen hat dieser Terrorismus? Wie funktioniert die Psyche von Selbstmordattentätern? Wie gehen die Angehörigen der Opfer mit dem erlittenen Trauma um? Welche Antworten findet Amerika auf die kollektive Demütigung? Welche psychologischen Auswirkungen haben die Terroranschläge global gesehen? Solchen Fragen gehen Autorinnen und Autoren aus Amerika, Israel und Deutschland in diesem Band nach. Sie stellen Überlegungen zur psychischen Struktur der Selbstmord-Attentäter an und arbeiten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Selbstmord-Attentätern vom 11. 9. und den palästinensischen Selbstmord-Attentätern heraus. Mit Beiträgen von M. Altmeyer, L. Janus, C. Büttner, H.-J. Wirth, U. Schultz-Venrath, R. Haubl, L. V. Strauss, K. Röckerath, T. Auchter, W. Bohleber, J. S. Piven, S. Erlich, J. Döser, V. D. Volkan, D. S. Schechter, S. W. Coates, E. First, C. Anzieu-Premmereur, B. Brosig, E. Brähler, H.-E. Richter, G. Brockhaus, N. Sznaider, H. Segal