Peter Oberender Bücher






Nur durch das interdisziplinäre Zusammenwirken aller Experten ist die gewaltige Aufgabe eines zukunftssicheren Gesundheitswesens möglich - in der Erkenntnis nicht zu verwalten, sondern zu gestalten. Alle Fakten aus der demographischen Entwicklung, den gewaltig zunehmenden Kostenbelastungen für Staat und Bürger, dem medizinischen Fortschritt und der Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung für alle in unserer Gesellschaft, sind ein Alarmzeichen zum Handeln. 43 Experten aus Medizin, Zahnmedizin, Biochemie, Gesundheitswissenschaft, Gesundheitsökonomie, Volkswirtschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Philosophie, Theologie, Politologie, Informatik, Publizistik und Patientengruppen nehmen Stellung zu den drei Kernbereichen GESUNDHEIT - PFLEGE - LEISTUNGSPARTNER in einem einzigartigen methodischen Konzept. Jedes Thema gliedert sich in FAKTEN - THESE - HINTERGRUND - FAZIT um in einer Gesamtübersicht diese komplexe Thematik transparent für eine breite fachliche und öffentliche Diskussion darzustellen. Wir sind alle betroffen für ein verantwortungsvolles Handeln Jetzt - für die Zukunft unserer Gesellschaft.
Wettbewerb im Gesundheitswesen
- 111 Seiten
- 4 Lesestunden
Das Gesundheitswesen hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema der wirtschaftspolitischen Debatte entwickelt, wobei zwei Entwicklungslinien miteinander verknüpft sind. Zum einen wird das Gesundheitswesen zunehmend als Gesundheitswirtschaft betrachtet, die ein Wettbewerbsumfeld für Wachstums- und Entwicklungsprozesse benötigt. Zum anderen steht das solidarisch finanzierte System der Gesetzlichen Krankenversicherung unter konstantem Reformdruck. Trotz größerer Öffnungsklauseln für selektive Vertragsoptionen unterliegt dieses System in den meisten Fällen nicht dem Wettbewerbsrecht, sondern dem Sozialrecht, was die gesundheitspolitische Diskussion prägt. Die zentrale Frage ist, wie Wettbewerbsregeln und soziale Sicherheit miteinander in Einklang gebracht werden können. Dabei ist zu klären, welche Aspekte des allgemeinen Wettbewerbsrechts, wie Fusionskontrolle oder abgestimmtes Verhalten, auf das Gesundheitswesen übertragbar sind. Die in diesem Band versammelten Beiträge, basierend auf Referaten der Jahrestagung 2009 der Arbeitsgruppe Wettbewerb, beleuchten verschiedene Facetten der Wettbewerbsorientierung im Gesundheitswesen. Besonders thematisiert werden die Beziehungen zwischen Krankenversicherungen sowie zwischen Versicherungen und Leistungserbringern. Die Beiträge reflektieren praxisnahe Perspektiven und kombinieren sie mit wissenschaftlichen Grundprinzipien, um aktuelle Fragen der Wettbewerbsorientierung und mög
Bei der Expertentagung „Trägerpluralität in Deutschland - Die besondere Rolle freigemeinnütziger Träger“ am 29.10.2008 an der Universität Bayreuth wurde die Rolle freigemeinnütziger Träger im deutschen Gesundheitswesen erörtert. Etwa 40% der deutschen Krankenhäuser sind freigemeinnützig, hauptsächlich im Katholischen und Evangelischen Krankenhausverband organisiert. Der christliche und kirchliche Einfluss stellt ein Differenzierungsmerkmal dar, wodurch freigemeinnützige Träger eine Alternative zu öffentlichen und privaten Anbietern bilden und zur Trägerpluralität beitragen. Sie unterliegen jedoch denselben politischen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Druck wie andere Anbieter. Dies wirft die Frage auf, wie sich freigemeinnützige Krankenhausträger künftig im deutschen Krankenhausmarkt positionieren werden. Die Tagung versammelte rund 100 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen, darunter Industrievertreter, Geschäftsführer, Chefärzte und Vertreter von Klinikträgern, Krankenversicherungen und Dienstleistern. Dieser Tagungsband fasst die Veranstaltung zusammen und bietet auch Nichtanwesenden einen Einblick in die Thematik.
Die Forschungsstelle für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie der Universität Bayreuth und die Unternehmensberatung Oberender & Partner veranstalten zweimal jährlich eine Expertentagung zu aktuellen Themen aus dem Gesundheitsbereich. Bei der Expertentagung „Innovative Versorgungsstrukturen für Gesundheitsregionen“ am 8. Mai 2008 in Bayreuth wurde diskutiert, welche innovativen Versorgungsstrukturen speziell für Gesundheitsregionen interessant und finanzierbar sind. Der seit Jahren anhaltende Finanzierungs- und Handlungsdruck im Gesundheitswesen beschleunigt die Notwendigkeit für Konzentration und Spezialisierung, dabei sind nicht zuletzt innovative Strukturen erforderlich. Die Gesundheitswirtschaft stellt hierbei einen Wachstums- und Beschäftigungsmotor par excellence dar. Dies haben auch immer mehr Regionen in Deutschland erkannt. Aufbauend auf der Gesundheitswirtschaft als neuem Hoffnungsträger starten verschiedene Regionen in eine neue Dimension der Gesundheitsversorgung. Nukleus der Gesundheitsregionen sind häufig regionale Anstrengungen und Initiativen im Hightech-Bereich, wie z. B. Biotechnologie und Medizintechnik, aber auch im Krankenhausbereich. Da die Gesundheitsversorgung auch in der Zukunft primär ein regionales Geschäft bleiben wird, liegt ihre Zukunft in regionalen Gesundheitsnetzwerken, deren Potenziale in Deutschland bislang kaum erschlossen sind.
Das deutsche Gesundheitswesen ist ein Wachstumsmarkt mit einer stetig wachsenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen, bedingt durch demographische Entwicklungen, medizinischen Fortschritt und ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein. Gleichzeitig besteht ein anhaltender Finanzierungsdruck, insbesondere im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung, der zu Interventionen des Gesetzgebers mit dem Ziel der Kostendämpfung führt. Die bestehenden Regularien und unterschiedlichen Vergütungssysteme behindern die Einführung echter Innovationen und begünstigen kostentreibende Add-on-Technologien. Nach dem Ende der Konvergenz steht das Entgeltsystem im Krankenhauswesen vor gravierenden Veränderungen. Vor diesem Hintergrund wurde Oberender & Partner - Unternehmensberatung im Gesundheitswesen - vom BVMed beauftragt, ein Kurzgutachten zur Innovationsfinanzierung zu erstellen und eine innovationsfreundliche Alternative zum bestehenden System zu entwickeln. Die vorliegende Publikation basiert auf diesem Gutachten und wurde um Beispiele ergänzt, um die Verständlichkeit zu erhöhen. Sie soll Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik Denkanstöße für eine zukunftsorientierte Gestaltung des Gesundheitswesens geben und richtet sich auch an Quereinsteiger, Berater, Kassenvertreter, Leistungserbringer sowie Unternehmen der Medizinprodukteindustrie, die einen Überblick über Innovationsfinanzierung und deren Herausforderungen suchen.
Wettbewerbspolitik und Sozialrecht: eine Auflösung eines tradierten Spannungsfeldes?
- 77 Seiten
- 3 Lesestunden
Welche Bedeutung werden kartellrechtliche Fragen mittel- und langfristig im Gesundheitswesen haben? So ist auf nationaler Ebene die zukünftige Ausgestaltung der Sozialpolitik und der sozialen Sicherungssysteme stark in die Diskussion geraten. Bei einer zunehmenden wettbewerblichen Tendenz ist zu klären, ob es noch eines speziellen Regulierungsansatzes für das Gesundheitswesen in Form des Sozialrechts bedarf oder ob nicht das allgemeine Wirtschaftsrecht (und das Wettbewerbsrecht als Teil hiervon) als Ordnungsrahmen geeigneter ist. Eine zweite Entwicklungslinie setzt die nationale Sozialpolitik ebenfalls unter Druck. Sozialrecht und -politik sind immer weniger nur noch rein nationalstaatliche Angelegenheiten und geraten zunehmend unter den Einfluss von Internationalisierungstendenzen. Insbesondere die europäischen Grundfreiheiten und die europäische Wettbewerbspolitik als Flankierung dieser Grundfreiheiten sind hier von Bedeutung. Vor diesem Hintergrund hat sich der Terminus „Wirtschafts-Sozialrecht“ bereits herausgebildet. Welche Abgrenzungslinien zwischen sozialrechtlichen Ansprüchen einerseits und den Anforderungen einer Wettbewerbsordnung andererseits künftig das Gesundheitswesen konfrontieren, standen im Mittelpunkt einer interdisziplinären Tagung der Forschungsstelle für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie, die im vergangenen Jahr an der Universität Bayreuth stattfand.