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Perry Anderson

    11. September 1938

    Perry Anderson ist ein englischer marxistischer Intellektueller und Historiker, der für seine scharfsinnigen Analysen historischer und politischer Verläufe bekannt ist. Seine Arbeit befasst sich häufig mit dem komplexen Verhältnis zwischen Theorie und Praxis, insbesondere im Kontext des linken Denkens. Anderson erlangte Bekanntheit durch seine Beteiligung an intellektuellen Debatten, in denen er verschiedene marxistische Ansätze und deren historische Anwendungen hinterfragte. Sein Stil zeichnet sich durch analytische Tiefe und einen weiten Horizont aus, was ihn zu einer einflussreichen Persönlichkeit im gegenwärtigen intellektuellen Diskurs macht.

    Eine verspätete Begegnung
    Hegemonie
    Die indische Ideologie
    Über den westlichen Marxismus
    Von der Antike zum Feudalismus
    Die Entstehung des absolutistischen Staates
    • 2018

      Hegemonie

      Konjunkturen eines Begriffs

      3,0(5)Abgeben

      Ob es um Deutschlands Rolle in Europa geht oder um das Bröckeln des neoliberalen Konsens – ein Wort hat derzeit Konjunktur: Hegemonie. Seit der griechischen Antike bezeichnet dieser Begriff eine Beziehung zwischen Staaten (etwa in der Theorie der Internationalen Beziehungen) oder Klassen (z. B. bei Antonio Gramsci), die von einer bestimmten Mischung aus Freiwilligkeit und Zwang geprägt ist. Indem Perry Anderson die Geschichte des Konzepts in verschiedenen Kulturen nachzeichnet, zeigt er zugleich, dass seine jeweiligen Konnotationen stets ein politisches Barometer für sich wandelnde Machtverhältnisse sind.

      Hegemonie
    • 2015

      Auch im sechsten Jahr der großen Krise ist Italien noch nicht wieder auf die Beine gekommen. Die Kennzahlen sind alarmierend: 44 Prozent der Italiener unter 25 Jahren haben keine Arbeit; nach 2012 und 2013 schrumpft die italienische Wirtschaft 2014 erneut. Die ökonomische fällt mit einer fundamentalen Krise der staatlichen Institutionen zusammen. Das Vertrauen in Politik und Parteien ist auf einem historischen Tiefstand, die Protestbewegung des Kabarettisten Beppe Grillo wurde bei den Parlamentswahlen zur zweitstärksten Partei; Matteo Renzi, von den Medien als Hoffnungsträger gefeiert, kungelt mit seinem skandalumwitterten Vorgänger Berlusconi und feiert den ehemaligen englischen Premierminister Tony Blair als Vorbild, obwohl dieser in seiner Heimat längst zur persona non grata geworden ist. In seinem vielbeachteten Essay präsentiert der Historiker Perry Anderson eine Chronologie des italienischen Desasters. Italien betrachtet er dabei nicht als »Anomalie innerhalb Europas, sondern als eine Art Konzentrat« der Probleme eines Kontinents, der zunehmend von Entdemokratisierung, Korruption und Wachstumsschwäche gekennzeichnet ist.

      Das italienische Desaster
    • 2014

      War der überlebensgroße Gandhi wirklich der gewaltlose Guru, dem die Inder als dem Ahnherrn der Unabhängigkeit huldigen? War sein Schüler und Nachfolger Nehru tatsächlich jener klug zwischen politischen Blöcken hindurchsteuernde Erbauer des modernen indischen Staats, der sich erfolgreich um das soziale Gleichgewicht wie um den Weltgeltungsanspruch seines Landes kümmerte? Darf Indien sich als „größte Demokratie der Welt“ bezeichnen, obwohl die Rechte von Frauen sowie von nationalen und religiösen Minderheiten mit den Füßen hinduistischer Nationalisten getreten werden. Perry Anderson analysiert, wie schon am Beispiel der Türkei, auf welch fragwürdigen Säulen bis heute das indische Selbstverständnis beruht. Diese kurze Analyse des modernen Indien wirft einen scharfen Blick auf seine verklärte Vergangenheit, seine schwierige Gegenwart und seine unsichere Zukunft.

      Die indische Ideologie
    • 2010

      Der Blick auf China, den dieses Buch enthält, könnte ungewöhnlicher nicht sein: Perry Anderson, einer der brillantesten Zeithistoriker und politischen Philosophen Großbritanniens, erinnert sich an seinen irischen Vater: James Anderson arbeitete von 1914 bis 1941, im von Bürgerkriegen und revolutionären Umbrüchen zerrissenen China, für den chinesischen Hafenzoll. Von den europäischen Mächten unter der Führung der Briten ins Leben gerufen, war dies eine der effektivsten und erstaunlichsten Behörden im Zeitalter des Imperialismus. Perry Andersons verspätete Begegnung mit seinem Vater ist die sehr persönliche Rekonstruktion eines abenteuerlichen Lebenslaufs an der Seite zweier couragierter Frauen, hin- und hergerissen zwischen dem kriegsbedrohten Europa und dem asiatischen Riesenland, das sich zu jener Zeit aus dem Griff des Westens zu befreien begann.

      Eine verspätete Begegnung
    • 2009

      Allen Befürwortern eines türkischen EU-Beitritts sei dieser Essay über die moderne Türkei empfohlen. Er stammt von einem der klügsten politischen Essayisten der Gegenwart und zeigt, dass die Türken im 20. Jahrhundert ihrem Staat und den alten europäischen Mächten eine moderne Gesellschaft und Wirtschaft abgetrotzt haben. Der autoritäre Staat aber ist geblieben. Nationale Minderheiten gelten als Bedrohung, Demokratie ist mal erlaubt, mal verboten, Nordzypern soll auch in der EU nicht herausgegeben werden, und die Plätze und Straßen der türkischen Städte tragen weiterhin die Namen der Initiatoren des armenischen Völkermords. Kemals Reformen haben ein halbwegs modernes Land hervorgebracht, aber den islamischen Konsens nie angetastet. In Europa haben die Türken längst viel zu sagen. Ihr Staat bisher aber noch nicht.

      Nach Atatürk
    • 1979
    • 1978
    • 1978

      Perry Anderson, einer der wichtigsten Protagonisten der intellektuellen Neuen Linken im Großbritannien der 1960er- und 1970er-Jahre, zeitigte mit seinem Buch »Considerations on Western Marxism« (1978) auch über die Grenzen der angelsächsischen Welt hinaus große Wirkung. Darin prägte er den Begriff »Westlicher Marxismus«, der für ihn mit Lukàcs, Korsch und Gramsci ab den 1920er-Jahren begann und zu denen er auch die wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule zählte: Adorno, Horkheimer, Marcuse. Für Anderson ist der »Westliche Marxismus« vor allem durch das Merkmal der strukturellen Trennung von der politischen Praxis geprägt. Kreiste der »Klassische Marxismus« vor allem um den Widerspruch von Arbeit und Kapital, den Klassenkampf und um Fragen der Organisierung und des politischen Kampfes, werden im »Westlichen Marxismus« zunehmend Fragen der Erkenntnis, des Bewusstseins und der Subjektivität gestellt und (Alltags-) Kultur, Kunst und Ästhetik stärker einbezogen. Im Nachwort ordnet Stephan Lessenich die zentralen Aussagen Andersons ein und geht der Frage nach, welche Bedeutung das Buch heute noch haben kann.

      Über den westlichen Marxismus