Ein langer Weg: Das Recht auf Bildung für Menschen mit Behinderung. Ausgehend von Fragen der Gegenwart rollt diese Einführung in die Geschichte der Sonderpädagogik die wichtigsten Etappen chronologisch auf: von der Zeit der Aufklärung über das 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu gegenwärtigen Trends in Theorie und Praxis der pädagogischen Hilfesysteme für behinderte und benachteiligte Kinder und Jugendliche. Die Widersprüche moderner Pädagogik werden entfaltet an ihrer Spezialdisziplin Sonderpädagogik. Unterschiedliche theoretische Ansätze wie Ideen-, Sozial-, Institutions- und Alltagsgeschichte finden dabei Berücksichtigung.
Sieglind Ellger-Rüttgardt Bücher






Die 1. Auflage erschien unter dem Titel Die Kinder, die waren alle so lieb. Die traditionell männlich geprägte Heilpädagogik weiß bislang kaum von bedeutenden Frauen zu berichten - und dennoch hat es sie gegeben. Das Leben und Wirken der Heilpädagogin Frieda Stoppenbrink-Buchholz besticht sowohl durch persönlichen Mut als auch durch bedingungslose Liebe zu jenen Kindern, die als Hilfsschüler stets zu den Schwächsten der Gesellschaft zählten. Ihre Verknüpfung von pädagogischem und politischem Denken und Handeln sowie ihre kritische Haltung gegenüber einer sich selbst isolierenden Hilfsschule repräsentieren jene verschütteten Traditionen in der Pädagogik, die als Vorläufer der gegenwärtigen Integrationsdebatte zu gelten haben. Die von ihr vor 50 Jahren erfolgte Klassifizierung der Hilfsschule als Notlösung, ihr Betonen von schulorganisatorischen und sozialen Faktoren als primäre Ursachen für das Scheitern von Kindern in der Regelschule, die Praktizierung veränderter Unterrichtsformen - all das sind Belege für die Modernität der von Frieda Stoppenbrink-Buchholz vertretenen schulpädagogischen Konzeption für schulleistungsschwache Schüler, wie sie seit den 70er Jahren in der Sonderpädagogik neu entdeckt werden. Zu Ehren ihres 90. Geburtstages und in Würdigung ihrer Verdienste wurde eine Hamburger Förderschule am 30.4.1987 in Frieda Stoppenbrink-Schule umbenannt. InteressentInnen: Pädagogen, Erziehungswissenschaftler, Sonderschullehrer, Frauenforscher.
Inklusion
Vision und Wirklichkeit
Das Thema „Inklusion“ ist in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen. Das Buch will den Streit um das Für und Wider der Inklusion nicht fortführen. Es setzt vielmehr an der für die Gegenwart einzig entscheidenden Frage an: Wie lässt sich das Ziel der Inklusion in gesellschaftliche Praxis umsetzen? Das Buch öffnet den Blick für die historischen Dimensionen, die internationalen Erfahrungen, die Hemmnisse und Chancen in den Gesellschafts- und Bildungssystemen und schließlich auf das Selbstverständnis der Akteure und die Sicht der Betroffenen. Sichtbar werden so die Chancen der „Vision Inklusion“ in menschenfreundlicheren Gesellschaften.
Die Forderung nach Inklusion behinderter Menschen bedeutet auch eine neue Herausforderung für Pädagogen und Sonderpädagogen. Nationale und internationale Experten aus den Bereichen Allgemeiner Pädagogik und Behindertenpädagogik stellen sich in diesem Buch den Anforderungen an eine veränderte Professionalität und geben Auskünfte über die Debatten in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, Ungarn, Schweiz und Schweden.