Barbara Traber Bücher






Barbara Traber präsentiert vierzig kurze lyrische Texte auf Bärndütsch, die von Corinne Moser-Verdan ins Französische übersetzt wurden. Sie fangen Eindrücke, Naturbeschreibungen und Stimmungen ein, oft mit doppelbödigen Pointen oder philosophischen Gedanken. Die Texte thematisieren die Vergänglichkeit des Lebens und schaffen einen interkulturellen Dialog.
Die Ich-Erzählerin findet in der Bresse burguignonne eine zweite Heimat und reflektiert Jahrzehnte später über ihre Nachbarn und deren Schicksale. Sie schildert Begegnungen mit verschiedenen Charakteren und vermischt Realität mit Fiktion, was zu einer humorvollen und mitfühlenden Liebeserklärung an die Region führt.
Markus Traber
Ohne Rücksicht auf Verluste
Als Markus Traber (1946 – 2010) in der Saison 1965 / 66 zum ersten Mal mit den Berner Troubadours auftrat, war er erst 19, mit Abstand der Jüngsten der Gruppe; Zu seinen Hits gehörten „D Knabemusig“ und der „Stadtgiele-Blues“. Früh erhielt er eine LP von Georges Brassens geschenkt, der sein Vorbild war, und versuchte selbst, Chansons «zum Aalänge» auf Berndeutsch zu schreiben. Das Liedermachen und Auftreten war ihm überaus wichtig, doch entstand viel Kreatives auch auf anderen Gebieten. Sein interessantes, vielseitiges, intensives Leben auch neben der Bühne wird erstmals offen und authentisch erzählt. Die spannende Biografie ist zugleich ein Zeitdokument. -- (from back cover)
Eine Frau nimmt Urlaub – freiwillig von ihrem Ehemann, dem Sohn, unfreiwillig von ihrer Arbeit. Sie soll im Landstädtchen die Wohnung der Tante räumen und verkaufen und versucht, diese Zeit zum 'Durchatmen', zum Nachdenken zu nutzen. Dies ist der faszinierende Bericht aus einer intensiven Zeit, in der Leitlinien aller Art verschwinden und jede Frau und jeder Mann aus sich selber verantwortlich wirken und leben muss – oder darf.
Die Gedenktafel «Für Olga Picabia-Mohler und Francis Picabia» findet sich noch heute beim Bahnhof Rubigen. Eines Tages stösst die Autorin darauf und beginnt – fasziniert von diesem aussergewöhnlichen Paar – zu recherchieren. Am 1. Dezember 1925 besteigt die 20-jährige Olga Mohler, Tochter des Bahnhofvorstands, in Rubigen den Zug. Das Dorf im Berner Aaretal ist ihr zu eng geworden. Sie träumt von einem abenteuerlichen Leben – und nimmt eine Stelle als Kindermädchen an der mondänen Côte dAzur an. Dort landet sie im «Château de Mai» von Francis Picabia und seiner Lebensgefährtin Germaine Everling. Die naive Schweizerin mit den blonden Zöpfen weiss nicht, dass Picabia ein berühmter Maler des Dadaismus ist, und von Kunst versteht sie vorerst gar nichts. Noch weniger ahnt sie, dass sie eines Tages die neue Muse, Geliebte und spätere Ehefrau von Picabia sein wird und sich im Künstlermilieu von Paris mit Picasso, Cocteau & Co. zu bewegen weiss. Bevor sie ihr Lebensglück findet, muss sie jedoch in einer schwierigen Ménage à trois ausharren und wie im Märchen Hindernisse überwinden. «Welche Frau hat schon so aufregende Jahre erlebt», wird sie später sagen. Olga bleibt bis zum Tod des Künstlers 1953 an seiner Seite und überlebt ihn um fast ein halbes Jahrhundert. Damit Picabia nicht vergessen wird und sein Werk in gute Hände kommt, gründet sie eine Stiftung, das Comité Picabia, und sie legt ein Album an, mit Bildern des Künstlers und Erinnerungen an ihn. Weshalb schaffte es ausgerechnet die Kindergärtnerin aus Rubigen, den 26 Jahre älteren, schwierigen, charismatischen Künstler an sich zu binden und ihm Halt zu geben? Mit spürbarer Begeisterung und Respekt für die mutige Bernerin, die bis ins hohe Alter mit ihrem legendären Peugeot von Frankreich nach Rubigen fuhr, lässt uns Barbara Traber am Leben von Olga Picabia-Mohler teilhaben. Olga stirbt 2002 mit 97 Jahren einsam in Paris; ihre Urne wird auf den Friedhof Münsingen überführt und gerät dort in Vergessenheit. Auf Porträts jedoch ist sie von ihrem berühmten Mann, ihrer grossen Liebe, verewigt worden: für immer jung und schön.
Tödliche Seilschaft
Roman
Warum tun so viele Frauen Dinge, nur um einen Mann zu beeindrucken und ihm zu gefallen, gehen an ihre Grenzen und verlieren sich selbst? Das fragt sich Eva in der Mitte des Lebens. Sommer in den Dolomiten. Die junge Eva freut sich, mit ihrem Freund eine unbeschwerte Zeit zu verbringen und klettern zu lernen. Doch statt romantischer Tage erlebt sie abenteuerliche und gefährliche Bergtouren. Wird sich die neue Seilschaft bewähren oder ist das Absturzrisiko zu groß?
Auch „Tod im Bücherdorf“ von Barbara Traber, nach „Café de Préty“ ihr zweiter orte-krimi, spielt in der Bresse bourguignonne, im Village du Livre Cuisery. Die Geschäfte gehen schlecht, mehrere Antiquare haben ihre Läden schliessen müssen und sind weggezogen. Der belgische Buchhändler Bastien ist als Präsident des Trägervereins zurückgetreten und lässt sich nicht mehr blicken. Evelyne, seine Frau, hat ihn nach zwanzig Jahren verlassen und ist zu ihrem neuen Lebenspartner aufs Land gezogen. Eines Tages wird Bastiens Leiche in der Nähe des Flusses unterhalb von Cuisery gefunden. Alles deutet darauf hin, dass es sich nicht um einen Selbstmord, sondern um Totschlag oder Mord handelt. Viele in der Gegend hätten ein Motiv gehabt, den Belgier umzubringen. Der schwierige Fall wird dem Service Régional de Police Judiciaire in Dijon übergeben. Die Schweizer Flötistin Regula, die mit ihrem französischen Freund Laurent ein Antiquariat in Cuisery führt, macht ihre eigenen Beobachtungen und hilft tatkräftig mit, den Fall zu lösen. Nicht das Kriminelle steht im Mittelpunkt dieses stimmungsvollen Romans, sondern die kleine Welt der Bresse bourguignonne in einem heissen Sommer. Liebevoll, mit viel Flair für das Frankophile beschreibt die Berner Autorin die Menschen, die in den Cafés ihren Apéro trinken, die weite Landschaft mit den mäandernden Flüssen und das Bücherdorf, das um sein Überleben kämpft und in dem La Marquise, eine kindlich wirkende, auffallend gekleidete Dichterin, versucht, mit Versen gegen ihre Depressionen anzukommen.