Lehrerbildungsreform
- 290 Seiten
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Der Aufstieg des Begriffs Qualität zu einem Leitbegriff des derzeitigen Bildungsdiskurses ist nicht zufällig, er hat durchaus erkennbare Ursachen. Machte sich in den 70er Jahren derjenige reaktionärer Umtriebe verdächtigt, der eine Verbesserung der Schule einforderte, ohne zugleich ein diesem Ziel dienliches neues Strukturmodell vorzuschlagen, schlimmer noch: der eine Verbesserung des Leistungsprofils der Schüler durch Verbesserung der Unterrichtsqualität einforderte, so sind heute die Koordinaten geradezu gegenläufig: Bildung diskutieren wir heute nicht mehr allein vor dem Hintergrund veränderungsbedüftiger Strukturen, sondern im Zusammen-hang mit den qualitativen Ergebnissen der öffentlichen Bildungsbemühungen. Angesichts der Finanzierungsengpässe der öffentliche Haushalte greift die Debatte nun auch bisherige Tabuthemen z. B. der GEW auf, etwa den Zusammenhang zwischen Mitteleinsatz, Effektivität, Effizienz und Einhaltung von Zielen. Dieses Buch versucht die Zusammenhänge von Schulprofil und Schulqualität auf dem Hintergrund einer umfassenden Sicht dieses Paradigmenwechsels von der Struktur- zur Qualitätsdebatte zu vermitteln. Der Perspektivwechsel ermöglicht eine multi-dimensionale Betrachtung der Schulreform: Neben die unterschiedlichen Dimensionen der Erziehungswissenschaft treten die bildungspolitische, die bildungsökonomische, die forschungslogische, nicht zu vergessen die unterrichtspraktische Dimension. Zu diesen Bereichen kommen namhafte Fachleute zu Wort. Dabei werden Konvergenzen, aber durchaus auch gegenläufige Positionierungen erkennbar. Aus dem Inhalt: Auf der Suche nach einer guten Schule. Zur Verdichtung des Leitkonzepts Schulprofil und Schulqualität (Toni Hansel) / Zur Problematik der Festlegung von Erziehungszielen. Philosophische Dimensionen der Schulerneuerung (Hans-Jürgen Wendel) / Die Inhaltsdebatte als Zentrum der Debatte um die „gute Schule“ – Beobachtungen zum Verhältnis von Bildungspolitik, Bildungsforschung und Erziehungswissenschaft (Jörg-Dieter Gauger) / Der Beitrag der empirischen Schulforschung zur Qualitätssicherung an Schulen – Forschungslogische Aspekte und Anwendungsbezüge (Hartmut Ditton) / Zum Zusammenhang zwischen Bildungsqualität und Bildungsaufgaben (Frederico Foders) / Die Qualität des allgemeinbildenden Schulwesens der Bundesrepublik Deutschland im nationalen und internationalen Vergleich (Olaf Köller, Eckhard Klieme, Jürgen Baumert) / Paß auf! Streng dich an! Leistungserziehung im Unterricht (Henning Günther) / Die integrierte Gesamtschule – ein nicht zu haltendes Versprechen (Ulrich Sprenger) / Schule zwischen kulturellem Auftrag und Nützlichkeitsdenken (Josef Kraus) / Denken und Problemlösen im Unterricht. Sprachphilosophische und denkpsychologische Überzeitlichkeit der Schulerneuerung (Toni Hansel) / Schulprofil – ein umbrella-term? Pädagogische Notizen zum Zusammenhang von Schulentwicklung, Schulautonomie und Schulprofil (Wilhelm Wittenbruch) / Zum Utopiequantum der Schulerneuerung – ein Ausblick (Toni Hansel).
Es gibt keinen Zweifel daran, daß die Schule sowohl der inneren Erneuerung wie auch der Anpassung ihrer Struktur an die sich verändernden Rahmendaten der Gesellschaft bedarf, deren nachwachsende Generation sie bildet und erzieht. Für die Hauptschule bedeutet dies - wie im übrigen für jede andere Schulform auch - die Herausbildung ihres Profils unter sich wandelnden Bedingungen. Dieser Aufgabe haben sich in diesem Band Experten aus Erziehungswissenschaft, Erziehungspraxis und dem Beschäftigungssystem gestellt. Das Buch bietet eine aktuelle Diskussionsgrundlage zur derzeit geführten Debatte über die künftige schulpädagogische Gestaltung des Sekundarstufen I - Bereichs. Alternative Vorstellungen unter Wahrung des institutionellen Rahmens werden vorgestellt. Kritiker der Hauptschule sind ebenso unter den Autoren wie Befürworter. Die um Problemklärung bemühten Adressaten - Studierende, Referendare, Lehrer, Schulaufsicht, Tätige in der Lehreraus- und -fortbildung - finden Argumente und Gegenargumente und können so zu einem eigenen Urteil gelangen, das es ihnen erlaubt, die gegenwärtig wieder aufkommende Debatte über die künftige Entwicklung des Bildungswesens sachlich kompetent zu verfolgen. Mit Beiträgen von: Hans-Jürgen Brackmann, Dietmar Bronder, Toni Hansel, Hans Günther Homfeldt, Heinz Jürgen Ipfling, Torsten Jendrowiak, Achim Leschinsky, Wolfgang Nieke und Dieter Schulz. Der Herausgeber, Prof. Dr. Toni Hansel, ist Professor für Schulpädagogik an der Universität Rostock sowie Direktor des Instituts für Schulpädagogik.
Der Bildungsnotstand, der in überregionalen Zeitungen aus Hamburg und Frankfurt thematisiert wird, führt zu einer intensiveren Diskussion über Bildung, die über die üblichen Fachkreise hinausgeht. Gleichzeitig wird gefordert, das bestehende Bildungssystem zu reformieren, um neue Wege zu beschreiten. Im Kontext des Bologna-Prozesses und der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen wird eine Veramerikanisierung und Vermarktung der Hochschulbildung beobachtet, die wenig Raum für pädagogische Reflexion lässt. In diese Lücke zielt der vorliegende Band, der die Reformdebatte zur inneren Schulerneuerung beleuchtet. Die Autoren gehen von zwei Prämissen aus: Die Innen- und Außenseite der Schule beeinflussen sich gegenseitig, und die Diskussion zur inneren Schulerneuerung geht über die Frage der Bildungsstandards hinaus. Viele oft genannte Begriffe wie zentrale Abschlussprüfungen und Vergleichsarbeiten suggerieren zwar eine umfassende Relevanz, doch die Debatte ist vielschichtiger. Der Herausgeber legt besonderen Wert auf Lesbarkeit, um die Texte für Fachleute sowie für Studierende, Referendare, Praktiker und interessierte Laien zugänglich zu machen und ihnen ein Forum für Argumente und Gegenargumente zu bieten. Beiträge stammen von verschiedenen Autoren.
Die PISA-Ergebnisse haben die Bedeutung frühkindlicher Bildung und Erziehung erneut ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Ein bekanntes Zitat von J.A. Comenius verdeutlicht, dass eine solide Grundlage entscheidend für den Erfolg aufbauender Bildungsstrukturen ist. Nach einer kurzen Phase der Revitalisierung in den 1970er Jahren stagnierte die frühkindliche Förderung über drei Jahrzehnte, bis der PISA-Schock eine neue Diskussion über Reformen im Übergang von der frühpädagogischen zur Grundschule anstieß. Obwohl die Bedeutung frühkindlicher Bildung bereits im Kinder- und Jugendhilfegesetz von 1990 verankert ist, erforderte es erst diesen Schock, um die Forderung nach einer konkreten Umsetzung in den Kindertageseinrichtungen zu verstärken. Die jüngsten Entwicklungen, die durch die föderale Vielfalt in der Bildungslandschaft geprägt sind, führten an der Universität Rostock zu einem Symposium über frühkindliche Bildungsprozesse und schulische Anschlussfähigkeit. Der Tagungsband umfasst die Vorträge des Symposiums sowie Beiträge von Experten aus verschiedenen Bereichen, die wichtige Aspekte der Reformbemühungen beleuchten. Der Herausgeber legt besonderen Wert auf Lesbarkeit, um die Texte sowohl Fachleuten als auch Studierenden, Referendaren und interessierten Laien zugänglich zu machen und eine Plattform für Argumente und Gegenargumente zu bieten.
Nach den schlechten Ergebnissen der Pisa-Studie wurden verschiedene Sofortmaßnahmen diskutiert, von der Debatte um Studiengebühren bis zur Kampagne „Ein Laptop für jeden Schüler“. Konkrete Konzepte blieben jedoch aus. Um Klarheit zu schaffen, organisierte der Lehrstuhl für Schulpädagogik I an der Universität Rostock ein Symposium, das Experten aus Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik, Schulpraxis, Ökonomie und Bildungsverwaltung zusammenbrachte. Die Ergebnisse dieses Symposiums sind nun in einem Tagungsband dokumentiert, der sich durch hohe fachliche Kompetenz auszeichnet. Der Herausgeber legt besonderen Wert auf Lesbarkeit, um die Texte nicht nur Fachleuten, sondern auch Studierenden, Referendaren, Schulpraktikern und interessierten Laien zugänglich zu machen. Ziel ist es, ein Forum für Argumente und Gegenargumente zu bieten. Die Themen umfassen die schulpädagogische Signalwirkung von Pisa, die Auswirkungen auf die Bildungspolitik, Aspekte der Bildungsfinanzierung und die Verbindung von Bildungsforschung und Unterricht. Beiträge stammen von anerkannten Fachleuten wie Cornelia Breitkreuz, Norbert Frank und anderen.