Beate Meyer Bücher






Kurt F. Rosenbergs Tagebücher von 1933 bis 1937 bieten einen lebendigen Einblick in die Wahrnehmungen seiner Familie und Bekannten während der nationalsozialistischen Herrschaft. Ergänzt durch Fotos und Artikel dokumentiert er die Judenverfolgung, persönliche Erfahrungen und Fluchten in die Kunstwelt, bevor er 1937 in die USA emigrierte.
Fritz Benscher
- 272 Seiten
- 10 Lesestunden
Jude, KZ-Überlebender, Linker, Hamburger in Bayern und trotzdem ein Publikumsliebling: der Schauspieler und Quizmaster Fritz Benscher. »Leider hatte der »Führer« keine großen Sympathien für mich.« So umschrieb Fritz Benscher (1904-1970) die Jahre nach 1933 und seine Haft in Theresienstadt, Auschwitz und Dachau. Während der Weimarer Republik hatte Benscher erste Erfahrungen am Theater und beim jungen Rundfunk gesammelt. Nach der Befreiung wurde er Oberspielleiter bei Radio München, dem späteren Bayerischen Rundfunk. Mit bissigem Witz und Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus verschrieb er sich der Reeducation seiner Landsleute. Später kämpfte er engagiert gegen die Wiederbewaffnung, ungeachtet der Sprechverbote und sonstiger Sanktionen, die über ihn verhängt wurden. Während konservative Politiker, kirchliche Würdenträger und Antisemiten Anstoß an seinen Beiträgen nahmen, liebte ihn die Mehrzahl seiner Hörerinnen und Hörer. In den 1960er Jahren setzte er seine Karriere unvermindert erfolgreich als Moderator, Quizmaster und Schauspieler im Fernsehen fort. Beate Meyer erzählt die Lebensgeschichte Fritz Benschers und zeigt eine andere Geschichte der jungen Bundesrepublik, die mehr war als nur der biedere Adenauer-Staat.
Tödliche Gratwanderung
- 464 Seiten
- 17 Lesestunden
Die jüdische Zwangsorganisation: im Zwiespalt zwischen Rettung und Preisgabe ihrer Leidensgenossen. 1939 wurden alle deutschen Juden (mit Ausnahme der in sog. Mischehen lebenden) von den Nationalsozialisten in der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zusammengefasst. Deren Funktionäre begaben sich auf eine Gratwanderung, die für die meisten von ihnen tödlich endete: Sie hofften, die Auswanderung der Juden fördern, die Auswirkungen der antisemitischen Maßnahmen abmildern und für eine jüdische Restgemeinschaft in Deutschland sorgen zu können. Als der NS-Staat im Herbst 1941 die Auswanderung verbot und zu systematischen Deportationen überging, entschlossen sich die führenden Funktionäre, Zuarbeiten zu leisten, um »Schlimmeres zu verhüten«. Doch die Strategie der Kooperation verschaffte ihnen keine größeren Handlungsspielräume, stattdessen gerieten sie immer mehr in Opposition zu ihren Zwangsmitgliedern. Ab Juni 1943, als fast alle »ungeschützten« Juden und auch ihre Funktionäre deportiert worden waren, betreuten jüdische »Vertrauensmänner« einer Rest-Reichsvereinigung die in Mischehe lebenden Juden. Beate Meyer untersucht auch deren Umgang mit Verfolgern wie Mitgliedern und geht, da die meisten dieser letzten Funktionäre überlebten, deren Schicksal nach dem Krieg nach. Ausgezeichnet mit dem »Joseph Carlebach Preis 2012/13«