Franz I. (1494-1547) holte Leonardo da Vinci samt der Mona Lisa nach Frankreich – er gilt als Begründer der französischen Renaissance. Doch die Bilanz seiner Herrschaft erschöpft sich mitnichten im Bild des Kunstmäzens und Gelehrtenfreundes. Erbittert rang Franz I. mit seinem Gegenspieler Karl V. um die Vorherrschaft in Europa. Im eigenen Land beförderte er die Zentralisierung der Macht in Paris. Im Leben des »Ritterkönigs« verdichten sich entscheidende Entwicklungslinien nicht nur der französischen, sondern der gesamteuropäischen Geschichte des 16. Jahrhunderts: die Entfaltung neuer kultureller Orientierungen, die fortschreitende Konsolidierung von Staatsgebiet und Staatsgewalt sowie die Auseinandersetzung mit der beginnenden Glaubensspaltung. Rainer Babel, Historiker am Deutschen Historischen Institut in Paris und Spezialist für französische Geschichte der Frühen Neuzeit, schafft ein lebendiges Bild des Renaissancekönigs vor dem Hintergrund der gesamteuropäischen Entwicklungen.
Rainer Babel Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2005
Deutschland und Frankreich im Zeichen der habsburgischen Universalmonarchie
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
Während Frankreich und der Kaiser zwischen 1500 und 1650 in zahllosen Kriegen um eine Vormachtstellung im Herzen Europas rangen, gab es zahllose andere Verbindungen und Beeinflussungen zwischen den beiden Völkern. Handel und Warenaustausch blühten, bei Wissenschaft und Künsten herrschte ein breiter Kulturtransfer, der zur Ausformung des europäischen Barock mit beitrug. Klar und alle historischen Ausprägungen berücksichtigend zeigt Reiner Babel die unterschiedlichsten Aspekte des Zusammenlebens von Deutschen und Franzosen und die schwierige Rivalität der großen Politik.
- 2005
Garde et protection
Der Königsschutz in der französischen Außenpolitik vom 15. bis zum 17. Jahrhundert
- 393 Seiten
- 14 Lesestunden
Die Studie untersucht die Schutzpolitik der franzosischen Konige gegenuber grenznahen Reichsstanden, aber auch gegenuber italienischen Stadtstaaten und Furstentumern zwischen Spatmittelalter und Fruher Neuzeit im Kontext ihrer antikaiserlichen Politik. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die ideologischen Implikationen dieser Politik gelegt. Hierbei ergibt sich eine ganze Reihe neuer Perspektiven nicht nur fur die franzosische Ostgrenzenpolitik, sondern auch fur die Bedeutung des Selbstbildes des Roi Tres Chretien im europaischen Machtezusammenhang.
- 2005
- 1995
Inhalt: R. Babel: Einleitung; H. Schmidt: Frankreich und das Reich von 1648–1715; A. Sinkoli: Ludwig XIV. und die Bischofswahl von Osnabrück 1698. Möglichkeiten und Grenzen französischer Reichspolitik im 17. Jahrhundert; K. Hauer: Die Beziehungen Frankreichs zu Dänemark am Ende des 17. Jahrhunderts (1698–1700); J. Bérenger: La politique ottomane de la France dans les années 1680; R. Oresko: The marriages of the nieces of Cardinal Mazarin. Public Policy and Private Strategy in Seventeenth-century Europe; K. Malettke: Die Perzeption des Deutschen Reiches bei Théodore Godefroy. Studien zum Deutschlandbild eines Mitglieds der französischen Verhandlungsdelegation auf dem Westfälischen Friedenskongress; H. Duchhardt: Droit et droit des gens – structures et métamorphoses des relations internationales au temps de Louis XIV; J. Burkhardt: Geschichte als Argument in der habsburgisch-französischen Diplomatie. Der Wandel des frühneuzeitlichen Geschichtsbewusstseins in seiner Bedeutung für die Diplomatische Revolution von 1756; L. Bély: Méthodes et perspectives dans l'étude des négociations internationales à l'époque moderne. L'exemple d'Utrecht (1713): Personenregister.
- 1989
Zwischen Habsburg und Bourbon
Aussenpolitik und europäische Stellung Herzog Karls IV. von Lothringen und Bar vom Regierungsantritt bis zum Exil (1624-1634)
1624 tritt Karl IV. die Herrschaft über das Herzogtum Lothringen an, das in einer zentralen Konfliktzone der europäischen Großmächte liegt. 1634 begibt er sich nach der Besetzung des Landes durch französische Truppen ins Exil. Dieser Vorgang ist der unmittelbare Ausdruck des Scheiterns einer konsequent prohabsburgischen Außenpolitik im Vorfeld des erneut heraufziehenden und 1635 zum vollen Ausbruch gelangenden Konfliktes zwischen Habsburg und Bourbon. Was aber waren die Hintergründe, die Bedingungen, Motive und Ziele dieser Außenpolitik? Dieser Frage geht die Untersuchung auf einer breiten Quellengrundlage aus französischen, deutschen, österreichischen und spanisch-niederländischen Archiven nach. Dabei fällt – dank des beträchtlichen Stellenwertes Lothringens für das Kalkül der großen Mächte – auch Licht auf wichtige Hintergründe der europäischen Politik im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges. Ein Register erschließt das Werk.