Analogien in Naturwissenschaften, Medizin und Technik
- 452 Seiten
- 16 Lesestunden
Die Materialforschung entwickelte sich schrittweise zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Untersuchung vorwiegend metallischer Werkstoffe, welche bestimmend waren für die aufkommende Industrialisierung. Aus zunächst empirischen Methoden entstand so allmählich eine systematische Materialforschung (zunehmend auch an nichtmetallischen Werkstoffen wie Beton, Keramiken oder Polymeren), welche im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts schließlich zur Etablierung von „materials science (and engineering)“ als Disziplin führte. Erkenntnisse aus der Materialforschung ermöglichten die Entwicklung von Werkstoffen entsprechend den von der Industrie geforderten Eigenschaften. Ohne sophistizierte Methoden der Materialprüfung und die Entwicklung neuer Materialien für spezielle Anforderungen wären große Teile der heutigen Industrieproduktion und Naturwissenschaft unmöglich. Dennoch ist das Wissen um die Materialforschung und ihre Geschichte selbst unter Naturwissenschaftlern und Ingenieuren wenig verbreitet. Im Rahmen eines erstmals im Sommersemester 2014 und seither dann jedes Sommersemester an der Universität Stuttgart durchgeführten interdisziplinären Lehrprojektes wird deshalb der Versuch unternommen, sich der Materialforschung sowohl aus naturwissenschaftlicher und technischer als auch aus historischer Perspektive anzunähern. Als Themenbereiche wurden dafür die Materialprüfung und Materialprüfungsanstalt (MPA) Stuttgart, die Flüssigkristalle und die Bildschirmtechnik sowie die Supraleitung ausgewählt, die in Stuttgart auf eine lange Tradition in Forschung und Lehre zurückblicken. Im vorliegenden Sammelband sind die Materialien des Lehrprojektes zusammengefasst.
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte des komplexen Konzeptes des Photons aus wissenschaftshistorischer, kognitionspsychologischer und naturwissenschaftlicher Sicht. Dabei werden unter anderem sechs verschiedene mentale Modelle des Lichtquantums bzw. Photons diskutiert und der Bogen vom Teilchenmodell Newtons, dem Singularitätsmodell Einstein und Bohrs bis zum modernen Konzept der Quantisierung des elektromagnetischen Feldes in der Quantenelektrodynamik gespannt. Der Autor beschäftigt sich zuerst mit der Entwicklungsgeschichte des Photons innerhalb der modernen Physik ab 1900, bevor er die zwölf semantischen Bedeutungsschichten des Photons ausgehend vom Anfang des 20. Jahrhunderts präsentiert. Anschließend werden die mentalen Modelle im Laufe der Geschichte bis zur Moderne beschrieben und diskutiert und das heutige Modell des Photons besprochen. Das Buch richtet sich sowohl an Naturwissenschaftler mit physikalischem Hintergrund als auch an Wissenscha ftshistoriker und Andere, die sich mit der Begriffs- und Ideengeschichte von Konzepten auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis1 Historischer Abriß der Relativitätstheorien.1.1 Ursprünge und Vorläufer der RT.1.2 Die spezielle Relativitätstheorie (SRT).1.3 Die allgemeine Relativitätstheorie (ART).1.4 Relativistische Kosmologie.1.5 Theoretische Alternativen zur ART.2 Ausgewählte Themata der Populärliteratur zur RT.2.1 Popularisierung oder Vulgarisierung ?.2.2 Statistiken zu Texten über die RT.2.3 Einige Common-sense-Argumente.2.4 Argumente gegen vermeintlichen ‘Relativismus’ und die Dialektik von Relativem und Absolutem.2.5 Die RT als Revolution — Einstein als Revolutionär.3 Besondere Gesichtspunkte.3.1 Deutschenhaß und chauvinistische Beurteilungen in ausländischen Stellungnahmen zur Relativitätstheorie.3.2 “Jüdische Propaganda” und antisemitische Hetzschriften zu Einstein.3.3 Wissenschaftshistorische Wiederausgrabungen als Prioritätsansprüche gegen Einstein.3.4 Der ‘Verteidigergürtel’ um Einstein.4 Vergleich philosophischer Interpretationen der RT.4.1 Neukantianismus.4.2 Kritischer Realismus.4.3 Phänomenologie (Husserl-Schule).4.4 Fiktionalismus (Philosophie des Als-Ob).4.5 Konventionalismus.4.6 Axiomatik der SRT im Vergleich.4.7 Logischer Empirismus.4.8 Neutraler Monismus, Phänomenalismus und relativistischer Positivismus.4.9 Operationalismus (Bridgman).4.10 Intuitions- und Lebensphilosophie.4.11 Rationalismus Meyersonscher Ausprägung.4.12 Mischformen, Splittergruppen und idiosynkratische Einzelfälle.5 Ausgewählte Debatten zwischen Philosophen.5.1 Die Abwendung vom Neukantianismus bei Reichenbach und Schlick.5.2 André Metz’ Rundumschläge.5.3 Inkommensurabilitätseffekte in der Debatte zwischen Oskar Kraus, Philipp Frank und Benno Urbach.6 Systematische Auswertung.6.1 Bescheidenheit undLernbereitschaft.6.2 Technische Beherrschung des Materials.6.3 Anpassungs-und Revisionsbereitschaft.6.4 Wissenschaftsanalyse versus -kritik.6.5 Kritische Kenntnisnahme anderer Interpretationen.6.6 ‘Echte’ Interpretationen der RT.6.7 Kriterien zur komparativen Qualitätsbewertung von Interpretationen.6.8 Rückblick.Abkürzungsverzeichnis.Bibliographie 1. Teil.Bibliographie 2. Teil.Namensregister.
Eine Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum der Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Universität Stuttgart
Die Gründung der Stuttgarter Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik (GNT) erfolgte vor 50 Jahren im Kontext der Umwandlung der ehemaligen TH Stuttgart zur Universität. Die Professur für GNT war bundesweit der erste Lehrstuhl für Wissenschafts- und Technikgeschichte, der in einem Historischen Institut und nicht in den Naturwissenschaften, der Mathematik oder Technik angesiedelt war. Diese Jubiläumsschrift entstand im Wintersemester 2017/2018 in gemeinsamer Arbeit vieler Mitarbeiter/innen der Abteilung sowie einer Gruppe von Studierenden der GNT (BA) und Wissenskulturen (MA). Sie enthält ausführliche Kapitel über die Geschichte der Wissenschafts- und Technikgeschichte, kritische Reflexion über die historischen Kontexte der Gründung, informative und aus Primärquellen recherchierte Beiträge von Studierenden sowie der Sekretärin, u. a. über das Wachstum der Bibliothek, die Arbeit im Sekretariat, über die Entwicklung von Studierendenzahlen und die Lehrangebote (insbesondere innovative Projektseminare und Ausstellungen) sowie viele andere ungewöhnliche Beiträge, die ihr ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Festschriften verleihen.