Der vorliegende Tagungsband, zugleich Heft 24 der Schriftenreihe der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e. V., gibt die Referate des 24. Delitzscher Gesprächs wieder, das am 4. April 2019 in der Genossenschaftsstadt stattfand. Die Publikation geht der zentralen Frage nach, wie Genossenschaften in ihrer ganz alltäglichen Arbeit ihrem Förderungsauftrag sowohl gegenüber den Mitgliedern als auch gegenüber dem gesellschaftlichen Umfeld gerecht werden. Der wissenschaftliche Grundlagenbeitrag geht auf das Konzept des MemberValue ein. Drei Beiträge befassen sich mit der konkreten Ausgestaltung des Förderungsauftrags am Beispiel einer Bäcker-Einkaufsgenossenschaft, einer Raiffeisenbank und einer Wohnungsgenossenschaft. Die Transkription der Podiumsdiskussion zum Thema: Wie glaubwürdig und innovativ sind Genossenschaften heute? beschließt den Band.
Theresia Theurl Bücher






Raiffeisen hat mit seiner Vision der Genossenschaft die Art und Weise des Wirtschaftens nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt beeinflusst und damit Millionen Menschen Wohlstand und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Seine Ideen waren in seiner Zeit innovativ, sie sind auch heute noch wertvoll und prägen die Wirtschaft in vielen Bereichen. Die Autoren dieses Bandes zeigen das Umfeld auf, in dem die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen entstanden sind und wie sie sich weiter entwickelt haben. Weiterhin geht es um die Bedeutung der Genossenschaften, speziell in der Kredit- und Landwirtschaft, heute und welche Perspektiven die genossenschaftliche Organisationsform für Zukunftsindustrien wie die Plattformen der Internetwirtschaft ermöglicht.
M&A-Transaktionen sind komplexe Unternehmensentscheidungen von großer Bedeutung in Wissenschaft und Praxis. Eine umfassende Literatur zu diesem Thema wurde im Rahmen eines Projektstudiums des Instituts für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster analysiert. Die Untersuchung umfasste die Systematisierung von Fragestellungen und Methoden sowie die Zusammenfassung der Ergebnisse. Zunächst werden die wirtschaftlichen Kalküle und die Motive für M&A-Transaktionen betrachtet. Ein weiterer Beitrag thematisiert die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten solcher Transaktionen. Die Erfolgsquoten und Indikatoren zur Messung des Erfolgs sind ebenfalls zentrale Aspekte. Darüber hinaus unterliegen Unternehmenskäufe und Fusionen dem Wettbewerbsrecht, das Machtkonzentrationen verhindern soll, was in einem eigenen Beitrag behandelt wird. In den letzten Jahren haben Staatsfonds an Bedeutung gewonnen, und deren Hintergründe und Motive werden analysiert. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Finanzierung von M&A-Transaktionen, das in der Literatur ausführlich behandelt wird. Schließlich werden auch feindliche Übernahmen, deren Kalküle und Konsequenzen, näher beleuchtet. Münster, im Juni 2012 Prof. Dr. Theresia Theurl
Im Jahr 1969 wurde die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät aus der ehemaligen Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt vereinte die 1902 gegründete Fakultät die Forschungs- und Lehraktivitäten in Rechtswissenschaften sowie Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. In den 1960er Jahren stieg die Zahl der Studierenden in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen erheblich. Um dieser Entwicklung und der zunehmenden gesellschaftlichen Relevanz der Wirtschaftswissenschaften gerecht zu werden, entstanden 1969 zwei unabhängige Fakultäten: die Wirtschaftswissenschaftliche und die Rechtswissenschaftliche Fakultät. Seither hat sich die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät zu einem der führenden wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche in Deutschland mit über 5.500 Studierenden entwickelt. Die Jubiläumsschrift dokumentiert 50 Jahre sich wandelnder Herausforderungen und Strukturen eines der größten wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche des Landes. Sie beleuchtet die historische Entwicklung und die aktuellen Aktivitäten in Forschung, Lehre und Transfer. Diese Schrift ist den Studierenden, Mitarbeitern, Professoren und Absolventen der Fakultät gewidmet, die maßgeblich zur Prägung des Fachbereichs in den letzten fünf Jahrzehnten beigetragen haben.
Genossenschaften sind eine besondere Organisationsform mit einem spezifischen Geschäftsmodell und strategischer Ausrichtung, bei der die Eigentümer gleichzeitig die Stakeholder sind, für die die Leistungen erbracht werden. Der MemberValue, das Ergebnis der Aktivitäten von Genossenschaften, fließt auf drei interdependente Weisen zu den Mitgliedern. Diese Governanceelemente differenzieren Genossenschaften von anderen Organisationsformen und ermöglichen eine langfristige, nachhaltige Orientierung. Die Balance zwischen wirtschaftlicher Größe und regionaler Verankerung ist ein weiteres Merkmal, das zur Gründung neuer Genossenschaften in zukunftsorientierten Wirtschaftsbereichen beigetragen hat, insbesondere nach der globalen Finanzmarktkrise. Genossenschaften haben eine lange Tradition und erweisen sich als zeitgemäße Organisationsform, die den Anforderungen an wettbewerbsfähige Unternehmen gerecht wird. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die deutsche Bevölkerung Genossenschaften wahrnimmt und bewertet. Eine bundesweit repräsentative Untersuchung, durchgeführt von der GfK Nürnberg im Auftrag der Forschungsgesellschaft für Genossenschaftswesen Münster, liefert Antworten auf diese Fragen. Die Ergebnisse werden in diesem Band aufbereitet und interpretiert, ergänzt durch genossenschaftliche Fakteninformationen. Diese Untersuchung ist ein Beitrag des Instituts für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universitä
Im Fokus dieses Bandes stehen Innovationen und deren Förderung, Umsetzung und Verwertung, die entscheidende Faktoren für Wachstum in Marktwirtschaften sind. Sie beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Standorten, was eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Innovationsstrategien für Ökonomen nahelegt. Im Rahmen eines Projektstudiums des Instituts für Genossenschaftswesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wurde der aktuelle Forschungsstand sowie zukünftige Perspektiven in diesem Bereich erarbeitet. Dies geschah durch umfassende Literaturanalysen und Diskussionen, die Fragestellungen und Methoden systematisierten und die Ergebnisse zusammenfassten. Der aktuelle Forschungsstand wurde isoliert, ergänzt durch Forschungsdefizite und Vorschläge für bedeutende Themen sowie aufkommende Forschungsfragen. Die Beiträge sind nach den Verbindungen zwischen einzel- und gesamtwirtschaftlichen Strategien geordnet. Es zeigt sich, dass offene Innovationsstrategien, die viele Unternehmen heute bevorzugen, oft durch F&E-Kooperationen umgesetzt werden. Diese Kooperationen bilden häufig das Herz regionaler Cluster und Unternehmensnetzwerke, ergänzt durch öffentliche Forschungsinstitute. Solche Cluster sind zunehmend Ziel von regionalen, nationalen oder europäischen Standortpolitiken und werden zu wirtschaftspolitischen Instrumenten. Das Wissen über F&E-Kooperationen und Unternehmenscluster wurde so aufbereitet, dass es
Alle Monetären Unionen, die keine vollständigen Politischen Unionen waren, blieben temporäre monetäre Arrangements. Sie lösten sich auf. Alle Monetären Unionen, die mit einer totalen politischen Unifikation ihrer Mitglieder verbunden waren, waren irreversibel. Die bisher erreichten Fortschritte für eine Politische Union Europa sind für die Absicherung der Irreversibilität einer gemeinsamen Währung zu wenig weitgehend. So wie sich in den Monetären Unionen des 19. Jahrhunderts die Staatshaushalte als Sprengsätze herausgestellt haben, hat sich auch die Budgetdisziplin einzelner Mitglieder der Europäischen Währungsunion als kritischer Faktor herauskristallisiert, was nicht zuletzt auf die Anreizstrukturen ihrer politischen Ordnungen zurückzuführen ist. Die folgende Entwicklung in Richtung eines Haftungsverbundes der Mitglieder und einer Transferunion sind Schritte in eine Politische Union. Ist eine solche gewünscht und was bedeutet sie für die Qualität der gemeinsamen Währung und für die Zukunft der Europäischen Union?