Stephan Lessenich ist ein Soziologe, der sich auf die Gesellschaft im Postwachstumszeitalter konzentriert. Seine Arbeit untersucht die sozialen und politischen Folgen des ständigen Wirtschaftswachstums. Lessenich analysiert, wie die Kultur des kontinuierlichen Wachstums uns prägt und welche Strategien wir zu ihrer Überwindung anwenden können. Er betont kritisches Denken und die Suche nach alternativen Gesellschaftsmodellen.
Die Rede vom geteilten Deutschland lässt uns spontan an den innerdeutschen Ost-West-Konflikt denken. Doch Deutschland bietet ein Bild vielfältiger sozialer Gegensätze – ob arm versus reich, alt versus jung oder erwerbstätig versus arbeitslos. Welche Gräben durchziehen unsere Gesellschaft und wie bestimmen sie die künftige soziale Entwicklung in Deutschland?
Demokratie ist ein allseits anerkannter Hochwertbegriff, möglicherweise der Hochwertbegriff der westlichen Moderne überhaupt. Aber die real existierende Demokratie ist auch ein System der Grenzziehungen – der sozialen Ausgrenzungen ebenso wie der ökologischen Entgrenzungen. Vor dem Hintergrund dieser Einsicht entwirft Stephan Lessenich Perspektiven für eine solidarische, inklusive und nachhaltige Demokratie.
Im Grunde wissen wir es alle: Uns im Westen geht es gut, weil es den meisten Menschen anderswo schlecht geht. Doch nur zu gerne verdrängen wir unseren Anteil an dem sozialen Versagen unserer Weltordnung. Der renommierte Soziologe Stephan Lessenich bietet eine sehr konkrete und politisch brisante Analyse der Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse der globalisierten Wirtschaft. Anders, als wir noch immer glauben möchten, profitieren nicht alle irgendwie von freien Märkten. Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Und jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen. Für die Taschenbuchausgabe wurde das Buch umfassend aktualisiert und überarbeitet.
Die demografische Entwicklung in Deutschland wirft zentrale Fragen auf: Was bedeutet das Altern der Gesellschaft für das soziale, wirtschaftliche und politische Leben? Das Buch beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die mit einer älter werdenden Bevölkerung einhergehen. Es werden verschiedene Perspektiven und Ansätze vorgestellt, um den Wandel aktiv zu gestalten und die Lebensqualität für alle Generationen zu sichern. Die Analyse umfasst Aspekte wie Pflege, Bildung, Integration und die Rolle der älteren Menschen in der Gesellschaft.
Wie geht eine Gesellschaft damit um, dass nichts mehr normal ist? Der Soziologe Stephan Lessenich zeigt, wie die Überwindung einer überholten Normalität gelingen kann. Die Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Nach der Finanzkrise, der Migrationskrise, der Klimakrise hat die Coronakrise den Alltag jedes Einzelnen erfasst. Und dann gibt es auch noch Krieg in Europa. Es wird immer deutlicher, dass die bewährte Normalität, nach der wir uns sehnen, nicht mehr zurückkehren wird. Stattdessen herrscht allgemeine Verunsicherung. Mit klarem Blick analysiert Stephan Lessenich die Reaktion unserer Gesellschaft auf ihre Krisen und denkt über die Fragen nach, die uns alle umtreiben. Wenn die alte Normalität nicht mehr trägt und auch nicht mehr zu ertragen ist: Was tritt dann an ihre Stelle? Und welche Dynamiken setzen ein, wenn gesellschaftliche Mehrheiten sich an Gewissheiten klammern, die immer drängender in Frage gestellt werden?
Klimawandel, Armutsmigration, Krieg: Wir stehen vor einer ganzen Reihe existenzieller Probleme, die spätmoderne Gesellschaften ebenso herausfordern wie deren Gesellschaftswissenschaften – und beide allem Anschein nach überfordern. Der Band fragt danach, wie der Problemschwere zunächst wissenschaftlich, sodann aber auch gesellschaftlich überhaupt Rechnung zu tragen wäre: Was bräuchte es, um den existenziellen Charakter von Problemen zu realisieren, also zum einen zu erkennen, zum anderen aber auch zur Leitlinie des eigenen Handelns zu machen? Was verhindert die so verstandene Realisierung der großen Fragen unserer Zeit? Und wie wäre es um die überkommenen Formen gesellschaftlicher Normalitätsproduktion bestellt, wenn existenzielle Probleme als solche anerkannt und angegangen würden? Das Buch ist als Debattenband konzipiert, in dem die Herausgeber auf kritische Repliken zu ihren jeweiligen Positionen gemeinsam Stellung beziehen.
Der Sozialstaat ist eine Basisinstitution moderner, demokratischkapitalistischer Gesellschaften. Als solche ist er nicht nur sozialwissenschaftlich interessant, sondern auch für die soziale Lebenspraxis in diesen Gesellschaften relevant: Sozialstaatliche Programme und Einrichtungen, sozialpolitische Handlungen und Unterlassungen prägen und durchdringen die alltägliche Lebensführung tendenziell der gesamten Bevölkerung. Der Band sensibilisiert für die Bedeutung des Sozialstaats als unhintergehbare 'soziale Tatsache' und fragt systematisch nach den Voraussetzungen und Effekten seiner historischen Entwicklung. Er wirft zudem einen Blick auf die Vielgestaltigkeit und den Wandel sozialstaatlicher Arrangements und endet mit der unvermeidlichen Frage nach der Zukunft gegenwärtiger 'Politik mit dem Sozialen'.
Die Beitäge dieses Bandes widmen sich Fragen der Einheit und Vielfalt, der Stabilität und Dynamik, der Vergangenheit und Zukunft entwickelter Wohlfahrtsstaatlichkeit. Theoretischer Bezugsrahmen ist das Konzept wohlfahrtsstaatlicher Regime, das in der internationalen Diskussion Karriere gemacht hat. Das Buch bietet damit eine Bestandsaufnahme vergleichender Wohlfahrtsstaatsforschung mit grundlegenden Analysen für die aktuelle politische Debatte um die Zukunft des Sozialstaats. Autoren des Bandes sind - neben den Herausgebern - Jens Borschert, Gosta Esping-Andersen, Ulrike Götting, Herbert Obinger, Elmar Rieger, Fritz W. Scharpf, Roland Schettkat, Manred G. Schmidt, Bernd Schulte und Uwe Wagschal.
Der Sozialstaat befindet sich in einer Phase nachhaltiger Umbrüche. Dies ist mittlerweile Allgemeingut. Doch wie dieser Wandel, ja diese »Krise« näher zu bestimmen ist - darüber herrscht alles andere als Klarheit. Die vorherrschenden Diskurse über die Demontage bzw. den »neoliberalen« Rückzug des Sozialstaats greifen zu kurz. Dieses Buch schlägt dagegen vor, den Wandel vom (ver-)sorgenden zum aktivierenden und investiven Sozialstaat als fundamentale Achsenverschiebung im Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft zu verstehen: als Neuerfindung des Sozialen. Es zeigt die Konturen einer »Aktivgesellschaft«, in der Mobilität, Flexibilität und Produktivität zu politischen Steuerungsformeln individuellen Selbstzwangs verkommen. Nicht länger das Wohlergehen der einzelnen Bürger steht im Vordergrund, sondern vielmehr die Wohlfahrt der »gesellschaftlichen Gemeinschaft«. Damit wird nicht weniger als das Grundversprechen der Moderne aufgegeben: ein selbstbestimmtes Leben zu führen.