"Sicherlich ist Laskers Ruhm heute hauptsächlich der Tatsache zu verdanken, daß er, als einziger Deutscher, siebenundzwanzig Jahre lang Schachweltmeister war (1894-1921); länger als jeder Weltmeister vor ihm oder nach ihm. Aber eine Verkürzung seines Lebens auf diesen Aspekt übersieht, daß Lasker mit ungewöhnlicher geistiger Vielseitigkeit auch auf anderen Gebieten schöpferisch und fruchtbar tätig war. Es ist die Aufgabe dieses Bandes, Laskers Lebenswerk in diesen Bereichen nachzugehen." Die Herausgeber
Michael Dreyer Bücher






Ein zentrales Problem für die deutsche politische Theorie im Jahrhundert zwischen der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und der Weimarer Republik war die Frage nach dem Wesen des Föderalismus und seiner Rolle für die politische Gestaltung Deutschlands. Die Studie untersucht detailliert sowohl die Entwicklung der staatsrechtlichen Ideen über Bundesstaat und Staatenbund, wie auch die der umfassenden Systeme eines organisch und normativ verstandenen, die Gesellschaft ins Blickfeld rückenden Föderalismus. An Hand der Verfassungsberatungen von Frankfurt bis Weimar wird zudem der Frage nach der tatsächlichen Wirksamkeit der föderativen Theorien nachgegangen.
In der Wissenschaft ist es kaum noch umstritten, dass die erste deutsche Demokratie eine dynamische und lebensfähige Republik erschuf, die unter extrem schwierigen Rahmenbedingungen bemerkenswert gut funktioniert hat und die am Ende bewusst von ihren Feinden zerstört wurde.
Hugo Preuß
Biografie eines Demokraten
Hugo Preuß war nicht nur einer der wichtigsten theoretischen Vordenker der modernen Demokratie in Deutschland, sondern war als Politiker auch wesentlich an der Verfassunggebung der Weimarer Republik beteiligt. Als Staatsrechtler entwickelte Preuß die demokratische Genossenschaftstheorie und zählt damit zu den Begründern des Pluralismus in Deutschland. Zudem war Preuß als politischer Publizist aktiv im Kampf für die Demokratisierung des Kaiserreiches und ergriff nach 1919 zur Verteidigung der Republik und zur Abwehr des Antisemitismus die Feder. Preuß war damit ein früher Verfechter des Konzepts der wehrhaften Demokratie gegen die vor allem rechten Feinde der Weimarer Republik. Als liberaler Politiker wurde Preuß in der Berliner Kommunalpolitik ein Exponent sozialliberaler Ideen. 1918 war er Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei und zeichnete als erster Reichsinnenminister der Weimarer Republik für die Wahlen zur Nationalversammlung und für den Prozeß der Verfassunggebung verantwortlich, den er vom ersten Entwurf der Verfassung bis zur Verabschiedung begleitete. Bis zu seinem Tod gehörte er dem Landtag Preußens an, wo er in der DDP für die Weimarer Koalition eintrat.
Weimar als Herausforderung
- 310 Seiten
- 11 Lesestunden
Die deutsche Demokratie steht im 21. Jahrhundert vor neuen und vielfältigen Herausforderungen: Sinkende Wahlbeteiligung und steigende Politikverdrossenheit, neue Parteien und Protestbewegungen (zum Teil mit sehr alten Ideen), Terror in der Welt und die Rückkehr des Krieges nach Europa, soziale Ungleichgewichte in Europa und in Deutschland – die Liste ließe sich verlängern. Soll ausgerechnet die Weimarer Republik, die „überforderte Republik“ (Ursula Büttner), Antworten auf diese Fragen parat haben? Mit dem näher rückenden Zentenarium der ersten deutschen Demokratie untersuchen die Autorinnen und Autoren, welche Herausforderungen „Weimar“ heute an Wissenschaft und museale Vermittlung, an politische Bildung und politische Praxis stellt – und wie „Weimar“ helfen kann, unsere Demokratie heute zu beleben.
Michael Dreyer - Theorie und Plastik
- 207 Seiten
- 8 Lesestunden
„Theorie und Plastik“ ist ein Beitrag zur „Plastizität“ aktueller Vorstellungsweisen von Publikum, Autorschaft, „künstlerischer Forschung“ und institutionellen Bedingungen am Beispiel der Arbeit des Künstlers, Gestalters und Hochschullehrers Michael Dreyer. Der Anklang des Titels an „Soziale Plastik“ (Beuys) wird von Dreyer kritisch-interessiert in Kauf genommen. Die Autor_ innen befragen Aspekte wie die Rolle und Darstellbarkeit des Publikums (Kai van Eikels), Selbstfiktionalisierung (Barbara Buchmaier) und die Performativität im Künstlerfilm (Felix Ensslin). Helmut Draxler korrespondiert mit Michael Dreyer über die Werke und Werkbezüge, die der Künstler in 25 Jahren geschaffen hat. Kommunikative Situationen bilden in Dreyers Arbeit stets den Ausgangspunkt einer ebenso theatralen wie medialen, psychologischen wie sozialen Problematisierung. Folglich bat er für den vorliegenden Text/Bildband die vier Autor_innen, sich an einer Untersuchung des Referenzmaterials seiner vielfältigen malerischen, keramischen, filmischen und installativen Arbeiten zu beteiligen, um seine Modelle und Produktionsästhetiken vor- und zur Diskussion zu stellen. Michael Dreyer, geboren 1953 in Coburg, ist Künstler und Gestalter. Er ist zudem Professor für Visuelle Kommunikation an der Merz Akademie, Stuttgart. Seit 2006 leitet Dreyer den Ausstellungsraum W. O. Scheibe Museum in Stuttgart. Zahlreiche Ausstellungen und Publikationen.
Der vorliegende Sammelband stellt den zweiten Band einer Reihe dar, die sich mit dem politischen Reformpotential der Romantik befasst. Nach einer ersten Bestandsaufnahme über das Beziehungsverhältnis von „Romantik und Revolution“ geht es jetzt um die freiheitliche Dimension der Romantik. Dabei stehen ebenfalls die politischen Implikationen der Romantik im Zentrum, um das gängige Bild einer konservativen und rückwärtsgewandten Bewegung kritisch zu hinterfragen. Das Denken und Handeln der Romantiker findet in einer Gesellschaft im Umbruch statt, und es sucht diesen Umbruch zu gestalten - teils in konservativer Abwehr der Französischen Revolution, teils in freiheitlichem Streben nach der Moderne. Der Band betont den zweiten Aspekt, der in Geschichts- und Sozialwissenschaft bislang vernachlässigt wurde. Von strukturellen Betrachtungen zur Romantik über die Würdigung zentraler intellektuell-politischer Figuren bis hin zur späteren Rezeption werden deutsche und europäische Romantik in einem weiten Bogen erfasst.
Amerikaforschung in Deutschland
Themen und Institutionen der Politikwissenschaft nach 1945
- 239 Seiten
- 9 Lesestunden
Niemand bezweifelt, dass die USA für die Entwicklung der deutschen Politikwissenschaft (und Politik) eine wichtige Rolle gespielt haben. Aber wie sieht es mit der deutschen wissenschaftlichen Forschung über das politische System der Vereinigten Staaten selbst aus? In welchem Umfang haben deutsche Politikwissenschaftler diese Demokratie untersucht? Welche Fragestellungen haben sie aus der amerikanischen akademischen Landschaft übernommen? Was war aus wissenschaftlicher Perspektive an Amerika reizvoll, und welche Schwerpunkte haben sich herausgebildet? Der 50. Geburtstag der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA) im Jahr 2003 war ein Anlass, dieser Frage nachzugehen. Die Beiträge dieses Bandes decken, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, alle Teilbereiche der Politikwissenschaft ab und bieten einen inhaltlichen, aber auch einen organisatorischen Überblick über ein halbes Jahrhundert deutscher Forschung.
