Die sozialisierte Universität
Ein programmatischer Essay
Ein programmatischer Essay
Ein Beitrag zur Gesellschaftsdiagnose
Kioske, Bankautomaten, Versicherungen, Ökosysteme und sogar Denkmuster: Gegenwärtig wird alles Mögliche zur Infrastruktur erklärt. Dieses Buch fragt, welche gesellschaftliche Transformation sich darin äußert; denn das Regime der Infrastrukturen ist darauf ausgelegt, eine bestimmte sozial-räumliche Ordnung zu realisieren. Wenn Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste fungieren, dann eignen sie sich, so die These dieses Buches, zur Gesellschaftsdiagnose. Anhand von vier Fallstudien – der Verdörflichung von Infrastrukturen, der Temporalisierung von Entfernungen, dem Wandel der Staatsaufgaben und der Infrastrukturierung von Forschung – untersucht Eva Barlösius, was Infrastrukturen gesellschaftlich leisten. Und sie diskutiert, warum für die Wissensgesellschaft ein infrastrukturelles Regime notwendig ist, das sich von dem der wohlfahrtsstaatlichen Industriegesellschaft unterscheidet.
Was bedeutet es in unserer Gesellschaft, zu dick zu sein? Die Studie rückt erstmals die Erlebnisse, Perspektiven und Wünsche von Jugendlichen ins Zentrum, die diese Erfahrung täglich machen. Sie zeigt, in welch umfassendem Maß das Dicksein die Lebenswelt der Jugendlichen bestimmt, denn sie werden wie eine soziale Klasse behandelt: die Klasse der Dicken. Die Ursache für ihr Dicksein wird in ihnen selbst gesehen, denn für seinen Körper – und damit für gesellschaftlichen Erfolg – gilt man heute als persönlich verantwortlich. Diese Sichtweise auf den Körper hat sich fest in die gesellschaftliche Ordnung eingeschrieben. Ihre Legitimität bestreiten die dickeren Jugendlichen keineswegs, im Gegenteil: Sie haben sie selbst verinnerlicht. Dennoch sähe ihre »ideale Welt« anders aus. Darin wären alle gleichberechtigt und hätten gleiche Zukunftschancen, unabhängig vom Aussehen: Dicksein darf nicht mehr das Verhältnis in und zu der Gesellschaft bestimmen. Die Studie basiert auf zahlreichen Gruppeninterviews mit Jugendlichen im Alter von 11 bis 12 und 14 bis 16 Jahren sowie mit Eltern dickerer Jugendlicher und mit Therapeuten.
Analysen und Debatten zur demographischen Zukunft Deutschlands
Das Buch erfasst und erörtert den Stand der demographischen Debatte in Deutschland. Die Grundlagen dieser Auseinandersetzung werden hinterfragt und um Gesichtspunkte erweitert, die bislang in der Öffentlichkeit verlorengegangen sind oder gänzlich fehlen.
Der 2002 verstorbene Pierre Bourdieu war ohne Zweifel einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Sein Buch Die feinen Unterschiede machte ihn in den 80er Jahren weltweit bekannt. Eva Barlösius zeigt Bourdieu als Soziologen, der die Grenzen dieser Disziplin immer wieder überschritt und wie kaum ein anderer Theorie und Praxis miteinander verband – bis hin zu seinem Engagement als politischer Intellektueller. Vor dem Hintergrund seiner Biografie werden in dieser Einführung Bourdieus Grundbegriffe wie »soziale Praxis«, »Habitus« und »Feld« systematisch dargelegt und so Schritt für Schritt seine soziologische Theorie entfaltet.
Nie zuvor wurden soziale Ungleichheiten so umfangreich dokumentiert, einer so breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht und so häufig in politischen Debatten bewertet; kurz: Noch nie zuvor wurden so viele Repräsentationen sozialer Ungleichheiten geschaffen. Zu den wichtigsten Produzenten gehört die Ungleichheitssoziologie. Sie liefert Sozialstrukturbilder, Kategorien und Klassifikationen für die verschiedenen Ungleichheitsphänomene, die methodischen und theoretischen Grundlagen für die Sozialstatistik wie für die Sozialberichterstattung. Selten stellt die Ungleichheitssoziologie die Frage nach der Wechselbeziehung von Ungleichheiten zu ihrer Repräsentation: Handelt es sich um „bloße Widerspiegelungen“ der Ungleichheitsverhältnisse, um „diskursive Konstruktionen“ oder folgen sie eigenen sozialen Regeln?
Das Buch bietet eine fundierte Einführung in aktuelle Theorien sozialer Ungleichheit von einer ausgewiesenen Expertin des Themas.
Unter dem Eindruck der Milleniumsbilanzen und -voraussagen fand im Mai 2000 im Wissenschaftszentrum Berlin eine Tagung mit dem herausfordern den Titel ,, Perspektiven der Soziologie im 21. Jahrhundert" statt. Alle Teil nehmer der Tagung sind in diesem Band vertreten; zusätzlich konnten noch ergänzende Beiträge eingeworben werden. Idee und Konzeption der Tagung wurden gemeinsam mit Studenten und Studentinnen der Soziologie an der Humboldt-Universität Berlin im Rahmen eines Kolloquiums entwickelt. Der Anstoß dazu kam von Studenten, die ihren Eindruck, dass sich ihr Studien fach in einer Zeitenwende befindet, sich neue Perspektiven, Themen und theoretische Zugänge abzeichnen, konkretisieren und verifizieren wollten. Sie ist somit auch ein Produkt der Lehre. Es scheint sich im Erfahrungsraum der nächsten Generation schon einiges von dem abzulagern, was in diesem Band noch als Erwartungshorizont beschrieben wird. Wenn der Band dazu beiträgt, die Linien der zukünftigen Soziologie deutlicher zu zeichnen, dann hätten wir - Lehrende wie Studierende - erreicht, was wir uns vorgenommen hatten.
Menschen müssen sich ernähren, aber das Was, Wie und Wann des Essens ist damit kaum vorherbestimmt. Menschen legen in ganz verschiedener Weise fest, was essbar ist und was nicht, wie Speisen zuzubereiten sind, wie man sich am Tisch zu verhalten hat, welche Nahrung wem zusteht und vieles mehr - ein soziales und kulturelles Regelwerk der Gesellschaft bei Tisch. Die Soziologie des Essens führt umfassend und systematisch in das Thema ein, bietet Erklärungen und greift auf allgemeinere soziologische Theorien zurück, um das Sujet in größere gesellschaftliche Zusammenhänge einzubetten.