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Jim Rakete

    1/8 sec.
    Wir sind viele. Menschen aus Bethel. Fotografiert von Jim Rakete
    Jim Rakete
    • Jim Rakete, der Mann mit dem magischen Namen (kein Pseudonym!), Jahrgang 1951 und gebürtiger Berliner, begann bereits als Sechzehnjähriger die nächtliche Rock-Szene Berlins zu photographieren. Seine Leidenschaft für den Rock 'n' Roll und das Bühnenleben der Stadt sollte ihn von da an nicht mehr loslassen. Sie überlebte auch Jim Raketes höchst erfolgreiches Intermezzo als Musikproduzent von Nina Hagen, Nena und vielen anderen Repräsentanten der „Neuen Deutschen Welle“. Zwar pflasterten Goldene Schallplatten buchstäblich seinen Weg, letztendlich hat er jedoch das stumme visuelle Medium den Tonträgern vorgezogen. Seine Photosammlung, die wir 1997 erstmals in Buchform der Öffentlichkeit vorstellten, ist einzigartig. Sie umfaßt von Jimi Hendrix über Samuel Beckett bis zu Wigald Boning so ziemlich alle Größen und Größenordnungen, die auf den deutschen Theater- und Musikbühnen in den letzten drei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts gastiert haben.

      Jim Rakete
    • Jim Rakete hat sich schon immer für Menschen interessiert, die etwas bewegen – ob in der Politik, auf der Bühne, in den Medien oder in der Kunstszene. Schauplatz ist im wesentlichen Berlin, und sein Spektrum reicht von der Bundeskanzlerin über Kulturschaffende jeder Couleur bis zum Boxweltmeister. Wir sehen uns lauter 'vertrauten Fremden' gegenüber, deren Namen jeder kennt, die uns hier aber näher zu kommen scheinen, als ihr öffentliches Bild es jemals erlauben würde. Das Geheimnis dieser ungewohnten Nähe liegt in Jim Raketes Art zu photographieren. Da es ihm um eine im doppelten Wortsinn ungeschminkte Wahrheit geht, hat er sich einer Technik bedient, die heute schon als exotisch gilt: Die hier versammelten Portraits sind mit einer alten Plattenkamera aufgenommen, die viel Handarbeit, natürliches Licht und vom Modell vergleichsweise langes Stillhalten erfordert. Im 'Glück des Verzichts' – auf das digitale Sofortbild, auf Manipulationen, Styling und Dynamik – liegt für ihn die Chance, den Augen-Blick zwischen Photograph und Modell zu verlängern, sich selbst und dem Portraitierten die Zeit zu geben, die man braucht, um die Zeit anzuhalten: eine Achtelsekunde. 1/8 sec., Jim Raketes zweiter Photoband bei Schirmer/ Mosel, war so erfolgreich, dass eine Neuauflage zwei Jahre nach dem ersten Erscheinen schon wieder überfällig ist.

      1/8 sec.