Matthias Winzen Bücher






Krieg spielen
- 245 Seiten
- 9 Lesestunden
Die Welt von oben
- 383 Seiten
- 14 Lesestunden
Das Fliegen hat die Menschen aller Epochen beschäftigt. Lange hatten Künstler und Techniker nur davon träumen können, sich die Flugtechnik der Vögel anzueignen und das göttliche Gefühl zu genießen, die Welt von oben zu betrachten. Im 19. Jahrhundert intensivieren sich die künstlerischen Flugdarstellungen, etwa bei Francisco de Goya, Honoré Daumier, Hans Thoma, Max Klinger und Georg Kolbe. Arnold Böcklin – eigentlich Maler – wagte Flugexperimente auf selbstkonstruierten Tragflächen. Der endgültige Durchbruch vom Traum zur technischen Realität des freien Flugs durch die Lüfte gelang Otto Lilienthal zu Beginn der 1890er Jahre. Was den Gedankenflug der Künstler durch die Jahrhunderte beflügelt hatte, wurde nun zur revolutionären Techniktatsache: Zeit und Raum standen nicht mehr fest, mit dem Flugzeug relativierte sich alles. Zu den Flugpionieren zählten auch selbstbewusste Frauen wie Melli Beese. Mit Beiträgen von Natascha Adamowsky, Johannes Bilstein, Bernd Künzig, Philipp Kuhn, Bernd Lukasch, Matthias Winzen, Evelyn Zegenhagen. Ausstellung 28. September 2019 bis 8. März 2020, Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts, Baden-Baden.
Kopf oder Zahl
- 295 Seiten
- 11 Lesestunden
Zahlen sind objektiv, rational, unabhängig von regionalem Dialekt oder Zeitstimmung, so scheint es. 2+2 ergibt 4, gleichgültig, ob dies heute ein chinesischer Erstklässler oder im 19. Jahrhundert ein badischer Kolonialwarenbesitzer errechnet(e). Sobald jedoch über die rationale Formalität der Zahl hinaus dasjenige in den Blick kommt, was gezählt wird, verschwindet alle Vernunft, und starke Gefühle treten auf: persönlicher Reichtum, das Handelsvolumen einer Volkswirtschaft, die Armeestärke, die Fläche eines Nationalstaates oder umkämpften Territoriums. Das Glücksspiel reizt mit Zufall und Unberechenbarkeit der Zahl. Aus mythischen und religiösen Quellen speist sich die irrationale Alltagsmacht der 3 (»Aller guten Dinge …«), der 7 (»Die glorreichen …«) oder der 13 (»Freitag, der …«). Ausstellung und Buch zeichnen den bis heute folgenreichen Triumph der Zahl in allen Lebensbereichen des 19. Jahrhunderts nach. In diesem Jahrhundert ereignete sich der Übergang von der großen »1« zur »2«, vom einen Gott zu Pluralismus und Relativität, vom Einzelgegenstand im alltäglichen Leben um 1800 zum Massenprodukt um 1900, vom gemalten Unikat zur fotografischen Vervielfältigung, von fürstlicher Einzelherrschaft zu bürgerlicher Konkurrenz um Mitsprache und Macht. Technisch und wirtschaftlich verlief die Entwicklung umgekehrt. Die Normierung der bunten Vielfalt der regionalen Maße wie Klafter, Elle und Fuß und die Standardisierung einer landesweit gültigen Uhrzeit begünstigten Handel und Verkehr. Die Quantifizierung von allem im 19. Jahrhundert vereinheitlichte das praktische Leben einerseits und vervielfältigte Werte und kulturelle Deutungen andererseits.
Gediegener Spott
- 285 Seiten
- 10 Lesestunden
Das Biedermeier bestand nicht nur aus behaglichen Möbeln, Hausmusik und unpolitischer Privatheit. In den bürgerlichen Wohnstuben wurde manchmal laut gelacht, und zwar über die lustigen Grafiken, die das absurde Treiben der anständigen Bürger in Krähwinkel zeigten. Aus der Mitte der braven Biedermeier-Welt entsprang eine anarchistische Komik, eine infantile Unterbietungsstrategie. Diesen scheinbar kindlichen Humor in Bildern konnten Obrigkeit und Zensur kaum so effizient unterdrücken wie die politische Dichtung des Vormärz. Mit Beiträgen von Dieter Ante, Johannes Bilstein, Mirjam Elburn, Bernd Füllner, Gisela Vetter-Liebenow, Meike Wagner und Matthias Winzen.
Hans Thoma - Wanderer zwischen den Welten
- 255 Seiten
- 9 Lesestunden
Der in Bernau geborene Maler Hans Thoma (1839–1924) gehörte schon um 1900 zu den berühmtesten Künstlern Deutschlands. Selten ausgestellte Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Hans Thoma weisen über die bekannte Vorstellung vom Maler seiner Schwarzwälder Heimat hinaus und führen dessen thematisches Spektrum und seine Weltläufigkeit vor Augen. Befreundet mit Arnold Böcklin, fand Hans Thoma auf seinen Italienreisen zum besonderen Licht seiner Landschaftsmalerei und zu Neuinterpretationen antiker und christlicher Motive. Mit seinen Entwürfen für die handwerkliche Möbelherstellung der Schnitzereischule Bernau und die Keramikproduktion der Majolika in Karlsruhe steht Thoma zwischen dem englischen Art and Crafts Movement und jener gestalterischen Moderne, die später zur Gründung des Bauhauses führte. Mit Beiträgen von Philipp Kuhn, Arthur Mehlstäubler, Gottfried Pütz und Matthias Winzen.
Stephan Balkenhol, großer Kniender
- 95 Seiten
- 4 Lesestunden
Ein Mann kniet. Seine Arme sind entspannt, sein Blick richtet sich in die Ferne. Die farbig gefasste Bronzeskulptur ist 5,70 Meter hoch und fast drei Tonnen schwer. Der Katalog dokumentiert den prämierten Wettbewerbsbeitrag von Balkenhol für das Freiheits- und Einheitsdenkmal 2010 in Berlin.
Es begann mit einem Krach. 1882 wollten sich die Orchestermusiker nicht mehr als Mietkapelle auf lange, schlecht bezahlte Reisen schicken lassen. Mit Hilfe des ebenso kenntnisreichen wie tatkräftigen Konzertveranstalters Hermann Wolff hoben sie das Berliner Philharmonische Orchester aus der Taufe – die Geburt eines Weltorchesters aus dem Geist musikalischer Selbstbestimmung. In der turbulenten Anfangsphase sorgte vor allem der Beethoven-Spezialist und Brahms-Freund Franz Wüllner als Dirigent für höchstes künstlerisches Niveau und kreative Struktur. Das Buch zeigt die prägenden Persönlichkeiten der Frühgeschichte der Berliner Philharmoniker in Porträts und Lebenszeugnissen. Unter ihren charismatischen Leitern Hans von Bülow und Arthur Nikisch wurden sie bald Maßstab gebend für das internationale Musikgeschehen. Die wichtigsten Komponisten der Zeit wie Johannes Brahms, Peter Tschaikowski, Gustav Mahler und Richard Strauss dirigierten persönlich Aufführungen ihrer Werke durch die Berliner Philharmoniker.