Das Leben in der Stadt ist durch viele unterschiedliche, teils widersprüchliche Aspekte gekennzeichnet. Städte sind der Ort komplexer gesellschaftlicher und räumlicher Dynamiken. Welche allgemeinen Prinzipien urbaner Komplexität können im Labyrinth der Städte ausfindig gemacht werden? In einem Streifzug durch elf Metropolen soll diesen nachgespürt und mit bestehenden Theorien der Stadtentwicklung abgeglichen werden.
Frank Eckardt Bücher






Der Mensch lebt in Räumen - von den Höhlen der Steinzeit über gebaute Architekturen bis hin zu digitalen Welten der Gegenwart. Räume sind Ausdruck sozialen und kulturellen Wandels. Hierbei entstehen Zustände eines Dazwischen-Seins. Wie und wo manifestieren sich diese im architektonischen Raum? Wie gehen Menschen mit den Zwischenräumen um, in denen sie sich befinden? Thematisiert werden u.a. Strategien nigerianischer Migrantinnen auf dem Weg nach Europa, Raumstrukturen in englischen Pfarrkirchen im 15. und 16. Jahrhundert und das Suburbane in Werken Camille Pissarros.Aus dem Inhalt:- Nigerianische Migrantinnen auf dem Weg nach Europa- Der Hafen als Topos in der gemalten Kunsttheorie des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden- Otto Dix' politische Landschaftsgemälde 1933 bis 1945- Steinerne Landschaften in der Cassone- und Spallieramalerei des Florentiner Quattrocento- Digitales Spielen als Bildoperation im Zwischenraum- Raumstrukturen in Pfarrkirchen des südöstlichen England im 15. und 16. Jahrhundert- Die Deutungsoffenheit religiöser Repräsentationsräume- Impressionen des Suburbanen bei Camille Pissarro- Stadtquartiere im Umbruch am Beispiel des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf- Urban Hacking: Die Konfliktmetaphorik eines virtuell-realen Zwischenraums Jetzt reinlesen: Inhaltsverzeichnis(pdf)
Stadt und Rassismus
Analysen und Perspektiven für eine antirassistische Urbanität
Das Jahr 2020 wird als der Beginn der weltweiten Covid-19-Pandemie in die Geschichte eingehen. Wird dies auch für die rassistische Gewalt gelten, die zeitgleich in den USA, der Bundesrepublik Deutschland und vielen weiteren Ländern stattfand? Im Frühjahr und Sommer 2020 nahmen die Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung zunächst in den USA und bald darauf weltweit eine Dimension an, wie es sie seit den Tagen der afroamerikanischen Bürger*innenrechtsbewegung nicht mehr gegeben hat. In Deutschland forderte der Rechtsterrorismus im Februar 2020 in Hanau neun Todesopfer - alle mit Migrationsgeschichte. Mit diesem Buch sollen die Zusammenhänge zwischen den Struk-turen der Stadt und denen des Rassismus sowohl charakterisiert als auch analysiert werden. In welcher Weise wirkt sich Rassismus im städtischen Alltag, im Bildungswesen, im öffentlichen Raum, bei der Wohnungssuche oder gegenüber Institutionen wie der Polizei aus? Und in welcher Weise kann dagegen vorgegangen werden? Schließlich ist die Stadt nicht nur der Ort des rassistischen Geschehens, sondern auch der Raum für den antirassistischen Kampf
2015 ist als Jahr der „Flüchtlingswelle“ in Erinnerung geblieben. 2016 wurde die sogenannte Balkanroute geschlossen und von „Willkommenskultur“ ist heute nicht viel übriggeblieben. Welche Auswirkungen hat es, dass Städte wie Belgrad, die auf der Balkanroute lagen, von einer Transitstadt zu einer Endstation wurden? Ist die Grenzschließung in der serbischen Hauptstadt sicht- und erfahrbar und wenn ja, wodurch? Wie sieht der Alltag der flüchtenden Menschen aus, die sich auf dem Weg in die EU in Belgrad aufhalten? Die Geschehnisse in Belgrad sowohl während als auch nach der Grenzschließung sind in Deutschland, einem Miturheber der europäischen Migrationspolitik, kaum Thema. Ein studentisches Seminar der Bauhaus-Universität Weimar unter Leitung von Prof. Eckardt fuhr somit im Winter 2017 nach Serbien, um sich mit Hilfe von Interviews, Beobachtungen, kartografischen und künstlerisch-interventionistischen Methoden den Zusammenhängen zwischen Grenzen, Flucht und Stadt anzunähern.
Gentrifizierung
Forschung und Politik zu städtischen Verdrängungsprozessen
Dieses essential stellt in komprimierter Form den Stand der Stadtforschung zum Thema Gentrifizierung dar. Dieser in der Wissenschaft bereits seit den 1960iger-Jahren verwendete Begriff hat sich inzwischen auch in der öffentlichen Debatte eingebürgert. Er beschreibt, wie steigende Mieten in den Städten und der Mangel an bezahlbaren Wohnraum dazu führen, dass ärmere Bewohnerinnen und -bewohner aus ihren Vierteln verdrängt werden. Dabei wird deutlich, in welcher Weise es sich bei der Gentrifizierung um ein allgemeines Prinzip von Stadtentwicklung handelt und damit eine erhebliche Herausforderung der sozialen Mischung unserer Städte einhergeht. Es wird auch dargestellt, welche politischen Maßnahmen aus Sicht der Forschung ergriffen werden müssten, um Verdrängungen zu verhindern.
Ungeliebte Nachbarn
Anti-Asyl-Proteste in Thüringen
Zwei Jahre nach dem »Sommer der Flüchtlinge« 2015 sind viele Flüchtlinge im Alltag angekommen. Mancherorts wurde gegen die Aufnahme von Asylsuchenden Unbehagen formuliert - doch warum erfahren Flüchtlinge innerhalb ihrer Nachbarschaft oftmals Ablehnung? Die Beiträger_innen des Bandes nähern sich dieser Frage für Thüringen und beobachten dabei, wann Prozesse der gegenseitigen Annäherung, wie sie in Städten als Ort der Begegnung von Fremden üblich sind, misslingen und in Rassismus und Rechtsextremismus umschlagen. Sie bereichern den Diskurs über »Stadt und Gewalt« sowie die Forschung zur gesellschaftlichen Funktion des Denkbildes vom »guten Nachbarn«.
Welche Denkmale welcher Moderne?
Zum Umgang mit Bauten der 1960er und 70er Jahre
- 323 Seiten
- 12 Lesestunden
Noch immer gelten Kirche, Schloss und Fachwerkhaus als Inbegriff des Baudenkmals. Doch wie steht es mit Großwohnsiedlungen, Einkaufszentren oder Campus-Unis? Seit gut zwei Jahrzehnten nimmt die Denkmalpflege in ganz Europa die Bauten der Jahre zwischen 1960 und 1980 verstärkt in den Fokus. Dennoch bleiben sie ein schwieriges Erbe: oft zu groß, schwer zu nutzen und in schlechtem Zustand. So droht die Architektur einer ganzen Generation zu verschwinden, bevor sich die Gesellschaft ihrer potenziellen historischen oder künstlerischen Bedeutung bewusst werden konnte. Welche Werte und Wahrnehmungen knüpfen sich an die Architektur der späten Moderne? Mit welchen Begründungen und Inventarisationsstrategien gelangen Bauten dieser Zeit auf die Denkmallisten? Diesen Fragen geht der Band erstmals im europäischen Vergleich und in interdisziplinärer Perspektive nach. Eine Sammlung von Fallbeispielen ergänzt den Einblick in die Denkmaldebatten um die Spätmoderne.
Schlüsselwerke der Stadtforschung
- 475 Seiten
- 17 Lesestunden
Mit diesem Band sollen wichtige Texte der Stadtforschung einem breiten Publikum vorgestellt werden, das sich für heutige und zukünftige Fragen der Stadtentwicklung interessiert. Es werden vor allem Texte aus den Sozial- und Kulturwissenschaften vorgestellt, die in den letzten zwei Jahrzenten in den stadtbezogenen Diskursen eine große Rolle gespielt haben und die unser Denken über die Stadt maßgeblich beeinflusst haben. Die Schlüsselwerke der Stadtforschungermöglichen den Lesern einen Einblick in die verschiedenen Themen, theoretischen Ansätze und Forschungskontroversen, die in der aktuellen Diskussion um das Leben in der Stadt wichtig erscheinen. Damit soll somit sowohl der professionellen Auseinandersetzung als auch der interessierten Öffentlichkeit insgesamt ein transdisziplinärer Einblick in die Komplexität der urbanen Gesellschaft ermöglicht werden.
Stadtforschung
Gegenstand und Methoden
Das Lehrbuch wendet sich an Studierende der Architektur, Stadtplanung, Urbanistik, Kunst und Kulturwissenschaften. Es soll den Studierenden ermöglichen, für ihr Studium und ihre Studienprojekte eine theoretische und methodische Grundlage zur Hand zu haben. Dabei soll einerseits ein Übersichtswissen vermittelt werden, in welcher Weise unterschiedliche Herangehensweisen aus den Sozialwissenschaften genutzt werden können, um konkrete Probleme in Städten in einer systematischen und realistischen Weise zu untersuchen. Andererseits wird das Buch zu grundlegenden Fragestellungen der Stadtforschung Positionen vermitteln, die zu einem besseren interdisziplinären Verständnis führen sollen.
Zur Aktualität von Mike Davis
- 156 Seiten
- 6 Lesestunden
Mit seinem Buch „City of Quartz“ hat Mike Davis im Jahr 1990 eine intensive Recherche zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung anhand von Los Angeles vorgelegt. Dabei hat er nicht nur quasi die zwei Jahre später stattfindenden Unruhen vorhergesagt, sondern eine weitergehende Theorie der post-liberalen Stadt entwickelt, die die Stadtsoziologie im hohen Maß beunruhigt hat. Ist Los Angeles erst der Anfang? Davis ist ein kritischer Historiker, der sich aus der Arbeiterbewegung kommend mit Themen wie der amerikanischen Arbeiterbewegung, der Latino-Immigration und den Auswirkungen des Neo-Liberalismus beschäftigt hat. Seinen theoretischen Ansatz einer kritischen Stadtsoziologie hat er darüber hinaus mit Büchern über San Diego, den „Toten Städten“ und über die weltweiten Slums dargelegt.