Der vorliegende Band bietet eine anregende Einführung in über eintausend Jahre Geschichte der Frauen in griechischer und römischer Zeit. Das Themenspektrum reicht von Kindheit und Erziehung der Mädchen in der Antike über die Stellung der Frau als Gattin und Bürgerin, als Hetäre und Priesterin bis hin zu ihrer Rolle als Herrscherin und Märtyrerin.Die Autorin beschreibt zum einen, wie die Zeitgenossen über die Stellung der Frau dachten, zum anderen, wo die Frauen real ihren Platz in Haus, Gesellschaft, Wirtschaft, Religion, Philosophie, aber auch in der Politik fanden, und schließlich, welche Aktivitäten und Erfahrungen von Frauen in diesen Zusammenhängen vorstellbar sind. Anhand zahlreicher Einzelbeispiele aus Mythos und Geschichte – etwa Penelope, Sappho, Medea, Messalina und Theodora – wird die allgemeine Darstellung stets mit konkreten Lebensgeschichten bzw. Lebensentwürfen kontrastiert. So ist ein lebendiges, facettenreiches Buch entstanden, das gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über die Stellung der Frauen in der Gegenwart eine reizvolle Lektüre verspricht.
Elke Hartmann Bücher






Ehe, Hetärentum und Konkubinat - im Stadtstaat Athen gab es unterschiedliche Formen der Partnerschaft zwischen Mann und Frau, die alle sozialen Normen und gesetzlichen Regelungen unterlagen. Anhand literarischer und bildlicher Quellen beleuchtet Hartmann das Spannungsfeld von idealem Anspruch und gelebter Wirklichkeit der Paarbeziehungen und gewährt Einblicke in das Alltagsleben der Antike.
Im antiken Athen und Rom war moralkonformes Verhalten eine Ressource von Ansehen. Aber welche konkrete Relevanz hatte Moral in diesem Sinne als soziales Kapital? Welchen Stellenwert hatte sie in den sozialen Zusammenhängen des gegenseitigen Kennens und Anerkennens? Und in welchen Foren, durch welche Medien und in welchen Textgattungen wurden Verhaltensnormen definiert oder ausgehandelt und kommuniziert? Die Autorinnen und Autoren zeigen in ihren Beiträgen die nachweisbaren sozialen Konsequenzen eines guten oder schlechten Rufes auf und stellen verschiedene Moraldiskurse vor: von Majestätsprozessen und aristokratischer Moral in der frühen Kaiserzeit über Freizeitbeschäftigungen als Spiegel moralischen Wandels im spätklassischen Athen bis hin zu Klatsch, Gerüchten und fama als moralischem Kapital im spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Rom.
Ordnung in Unordnung
Kommunikation, Konsum und Konkurrenz in der stadtrömischen Gesellschaft der frühen Kaiserzeit
Die soziale Hierarchie innerhalb der römischen Gesellschaft wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. unter den neuen politischen Rahmenbedingungen des Prinzipats massiv erschüttert: Die etablierte soziale Ordnung geriet in Unordnung. Inwiefern veränderten sich die Möglichkeiten, soziales Ansehen zu erlangen und einen bestimmten Rang in der Gesellschaft einzunehmen? Vor allem die Dichtung Martials bietet ein eindrückliches Zeugnis dafür, auf welche Weise Ansehen ausgehandelt, erworben oder auch verwehrt werden konnte. Seine Epigramme handeln von Menschen, die ins Theater gehen, am Morgen ihrem Patron die Aufwartung machen oder ein öffentliches Bad benutzen. Elke Hartmann nimmt solche Schilderungen in literarischen Quellen zum Ausgangspunkt, um ritualisierte Höflichkeitsformen und Etikette, Formen der Kommunikation und des Konsums im Hinblick auf ihr Distinktionspotential zu untersuchen und zu zeigen, welche Auseinandersetzungen um Integration, Einfluss und Ansehen geführt wurden. Mit dem Fokus auf soziale Praktiken und die Prozesse sozialer Hierarchisierung, wird die Dynamik nachvollziehbar, mit der sich die soziale Ordnung der stadtrömischen Gesellschaft veränderte.
Die Reichweite des Staates
Wehrpflicht und moderne Staatlichkeit im Osmanischen Reich 1869-1910
Die Studie beschäftigt sich am Fallbeispiel der schrittweisen Durchsetzung und Ausweitung der Wehrpflicht im Osmanischen Reich mit den Funktionsweisen des modernen Staates sowie den Bedingungen und Schwierigkeiten seiner Errichtung und Stabilisierung, wie sie uns in der gesamten Region des Mittleren Ostens bis heute beschäftigen. In ihrer Darstellung der gesetzlichen Regelungen zum Rekrutierungsverfahren und der beteiligten Verwaltungsorgane beschreibt Elke Hartmann die Reform als Professionalisierung und Ausdifferenzierung von Recht, Bürokratie und Fachsprache. Sie zeigt auch, mit welchen Mitteln ein ursprünglich schwacher Zentralstaat die Neuerungen gegen Widerstände durchsetzen konnte. Wichtiges politisches Gestaltungsmittel war dabei eine Fülle von Ausnahmeregelungen, die die sozialen Gegebenheiten und regionalen Besonderheiten widerspiegelten. Der Umgang mit Verweigerern und Deserteuren indessen lässt die harten Bedingungen des Militärdienstes und die oft unzureichende Versorgung der Soldaten erahnen.
Technische Bildung in Unterrichtsforschung und Lehrerbildung
Tagung der EGTB und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Technische Bildung in der Schule gehört zu den zukunftsfähigen Elementen einer modernen Allgemeinbildung. Eine adäquate Lehrerausbildung erfüllt ihren Anspruch auf Zukunftsfähigkeit u. a. durch den Einsatz moderner Lehr- und Lernmedien wie das E-Learning. Beide Seiten – Technikunterricht und Lehrerausbildung – waren Gegenstand einer wissenschaftlichen Tagung. Ein über zwei Schulhalbjahre angelegter Unterrichtsversuch sollte einerseits die Umsetzbarkeit der Rahmenrichtlinien an Gymnasien aufzeigen, andererseits aber auch die Wirkung von Technikunterricht auf Wissen, Einstellungen und Interessen von Schülern und Schülerinnen zur Technik herausarbeiten. Ein gemeinsames Projekt zweier Universitäten stellt Ergebnisse zur Nutzung des Internets in der Lehrerausbildung an zentralen Themen vor. Ein Resümee zum Stand der technischen Bildung in Polen, Ungarn und Deutschland schließt den Band ab.