Adolph Menzel (1815-1905) zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 19. Jahrhunderts. Michael Fried zeigt in seinem reich illustrierten Werk, dass Menzel nicht nur einer der größten Maler und Zeichner seiner Zeit war, sondern auch ein Meister des Realismus, der sich intensiv mit Kunst, Wissenschaft und Philosophie auseinandersetzt. Fried vergleicht Menzel mit Courbet und Eakins und analysiert Gemälde, Zeichnungen und Drucke aus allen Phasen von Menzels Karriere. Die Qualität seines Realismus liegt in dem Bestreben, eine multisensorische, körperliche Beziehung zwischen Mensch und Universum der Gegenstände, Werkzeuge und Situationen herzustellen. Fried verknüpft Menzels Werk mit verschiedenen Kontexten, darunter die Schriften von Kierkegaard und Helmholtz, Thoreaus Walden, Fontanes Effie Briest, Durantys Kunstkritik, Simmels Überlegungen zur modernen Großstadt, E. T. A. Hoffmanns „Kunst des Sehens“ und Benjamins Spurensuche. Zudem untersucht er das komplexe Verhältnis zwischen Menzels „extremem“ Realismus und der zeitgenössischen Fotografie. Diese neuen Perspektiven verdeutlichen, dass Menzel als Wegbereiter der Moderne verstanden werden muss.
Michael Fried Bücher






Charles Ray (* 1953 in Chicago) zählt zu den herausragenden Skulpteuren der Gegenwart. Wie Jeff Koons und Katharina Fritsch arbeitet er an einer neuen plastischen Figuration, zu sehen etwa in der weiß bemalten Stahlskulptur Boy with Frog (2009). Ihre Präsenz an der Punta della Dogana in Venedig sorgte bis vor Kurzem für große Aufmerksamkeit. Der nackte Junge in Übergröße, der vital bis rabiat mit der Tierwelt umgeht, ist bei allem Naturalismus von einer Typisierung ins Klassizistische geprägt. Stupend in der Ausführung, hat die Skulptur, der man ihre enorme Schwere überhaupt nicht ansieht, etwas Zeitloses an sich; viele Leute denken bei ihrem Anblick wohl nicht an Gegenwartskunst. Die Publikation gibt einen Überblick zu Rays Skulpturen, die seit 1997 in langjährigen Arbeitsprozessen entstanden sind, darunter neue und teilweise erstmals veröffentlichte Werke. (Englische Ausgabe ISBN 978-7757-3793-7) Ausstellungen: Kunstmuseum Basel 15.6.–28.9.2014 | The Art Institute of Chicago 17.5.–4.10.2015
Michael Fried, Professor am Humanities Center der John Hopkins University, zählt zu den einflussreichsten Kunst-, Literatur- und Photokritikern der Gegenwart. Sein Interesse an der Photographie entstand vor etwa zehn Jahren durch eine Freundschaft mit Jeff Wall, dessen Arbeiten und theoretische Ansätze im Buch ausführlich behandelt werden. Fried beschäftigt sich intensiv mit der „neueren Künstlerischen Photographie“ und stützt sich auf eine Gruppe bedeutender Photokünstler, darunter Bernd & Hilla Becher, Thomas Struth, Andreas Gursky, Thomas Ruff, Candida Höfer, Rineke Dijkstra und Thomas Demand. Diese Künstler dienen als Kronzeugen für Frieds philosophische, literarische und kunsttheoretische Thesen, die sich an Denkern wie Hegel, Heidegger und Wittgenstein orientieren. Zentrale Konzepte wie „Objekthaftigkeit“, „Theatralität“ und „Versunkenheit“ werden eingehend untersucht, während eine Vielzahl brillant reproduzierter Werke präsentiert wird. Fried bietet nicht nur eine philosophisch fundierte Anleitung zum Sehen, sondern legt auch das theoretische Fundament des Verlagsprogramms, das die Frage beantwortet, warum Photographie als Kunst heute bedeutender ist denn je: aufgrund der 40-jährigen Geschichte von Schirmer/Mosel.
Stephen Shore
- 160 Seiten
- 6 Lesestunden
Stephen Shore is renowned for his vibrant, high-key photography that encapsulates the essence of contemporary life. His work has significantly impacted the art world, showcasing a unique perspective and style that resonate with the spirit of the times.
Exploring the intricate relationship between painting and the viewer, this collection of essays delves into the evolution of French art and literature from the seventeenth to the nineteenth century. It highlights notable painters like Manet, Degas, and the Impressionists, alongside writers Baudelaire and Flaubert. Michael Fried presents vivid, thought-provoking analyses, offering fresh interpretations of both well-known and obscure works, making this a compelling read for those interested in the intersections of art and literature.
The Moment of Caravaggio
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Fried offers a fresh and historically grounded perspective on Caravaggio and his artistic circle, delving into themes such as address, autonomy, and the nature of easel painting. His analysis reveals surprising insights into familiar works, making the book a significant contribution to the understanding of early modern art. Scholars and enthusiasts alike will find valuable discussions that resonate throughout the field, highlighting the complexities of Caravaggio's influence and the broader implications of his art.
With this widely acclaimed work, Michael Fried revised the way in which eighteenth-century French painting and criticism are viewed and understood. Analyzing paintings produced between 1753 and 1781 and the comments of a number of critics who wrote about them, especially Dennis Diderot, Fried discovers a new emphasis in the art of the time, based not on subject matter or style but on values and effects.
Richly illustrated, this collection features eight significant essays by esteemed art critic Michael Fried, covering a range of artists from Jacques-Louis David to contemporary filmmakers like Douglas Gordon. Fried's work emphasizes both keen observation and rigorous argumentation, providing deep insights into the artistic endeavors of figures such as Gustave Courbet and Edouard Manet, while also referencing influential thinkers like Denis Diderot and Immanuel Kant. The originality and clarity of Fried's analysis further solidify his status as a vital voice in art criticism.
