Kriegsflüchtlingslager der Habsburgermonarchie und Architektur der Moderne
Antje Senarclens de Grancy untersucht in ihrem Buch die Rolle von Lagern als Massenunterkünfte im frühen 20. Jahrhundert, insbesondere während des Ersten Weltkriegs. Sie beleuchtet deren architektonische Planung und den Einfluss auf Stadtbau, Rationalisierung und Hygiene. Ideal für Architektur- und Geschichtsinteressierte.
»Die Frage, was wir von der Zukunft erwarten können, wird im Wesentlichen davon bestimmt, was wir glauben, verloren zu haben«, schreibt Moritz Senarclens de Grancy in seinem bildungsreichen Essay und nimmt damit auf eine bislang unbeachtete, frühe These Freuds Bezug: Der »heißeste Wunsch der Menschheit«, so der Erfinder der Psychoanalyse, sei es, etwas zweimal tun zu dürfen. Dahinter steckt eine ambivalente Figur, die einerseits darauf aus ist, sich einem Vergangenheitsbild anhand von Wiederholungen anzunähern und zugleich mit ihm zu brechen, um endlich frei für die Zukunft zu werden. In einer raffinierten Volte erblickt Senarclens de Grancy den Ursprung der Sehnsucht in ebenjenem Urereignis, hinter das es kein Zurück mehr gibt: in der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies. Der Wunsch nach der ewigen Wiederkehr des Vergangenen und unsere Vertreibung aus dem Paradies bilden ein geistvolles und unterhaltsames Geflecht, in dem auch unsere alltägliche Lebenswelt nicht zu kurz kommt.
Sechs Routen durch die Hauptstadt der Steiermark zu Bauten seit 1900: Jugendstil, Heimatschutz, Neues Bauen, Grazer Schule, zeitgenössische Architektur
Der CITYwalk lädt auf sechs Routen ein, den Spuren der wechselvollen Baugeschichte dieser Stadt von 1900 bis zur Gegenwart zu folgen: Secessionismus und Jugendstil, die Bauten der Heimatschutzbewegung, das Neue Bauen der Zwischenkriegszeit, auch einige Relikte aus der NS-Zeit sowie der Nachkriegsarchitektur der 50er- und 60er-Jahre, schließlich die vielfältigen Experimente ab den 70er-Jahren und die Bandbreite zeitgenössischen Bauens. Auch für Grazerinnen und Grazer gibt es dabei neben bereits gut Bekanntem wie dem Kunsthaus, der Murinsel oder den Gewächshäusern viel Neues und Unbekanntes in der eigenen Stadt zu entdecken. Neben der Beschreibung sehenswerter Bauten und Plätze gibt es auch Side-Steps zu Cafés und anderen Lokalen, die zu einer Pause einladen, interessanten Galerien, Geschäften und Kinos. Mit Stadtplan-Ausschnitten und einer Vielzahl von Farbfotos ist Architektur in Graz der ideale, westentaschentaugliche Wegbegleiter.
Camps as a global and ubiquitous mass phenomenon of the present and a flexible isolation tool for/against specific socially, politically, or ethnically defined groups are at the centre of current policies and societal debates. In the present volume, the authors explore camps as (cultural) spaces in a broad sense and deal with their complex dimensions as sites of the Modern. They examine camp spaces and their social configurations, physical/architectural qualities, symbolic functions as well as cultural representations in an intent to define the inscribed ambivalences, inconsistencies and paradoxes of the phenomenon. Positioned within different disciplinary contexts (Contemporary History, Visual Studies, Architectural History, Refugee and Gender Studies), the assembled articles present a wide range of understandings and approaches to space, materiality and the relations between governance and agency. The contributors stress the entanglement of social structures, cultural discourse, institutionalisation, individual perception and appropriation. They show how the issue of camps can serve as cross-sectional matter for researchers in different fields in Cultural Theory and Contemporary History.