Achtet man im psychotherapeutischen Prozess sorgfältig auf die Themen, die die Patienten mitbringen, bemerkt man, dass sie um einige wenige Schwerpunkte kreisen, die auch den Therapeuten selbst nicht fremd sind. Es geht um den Tod, die Einsamkeit, um Freiheit und um die Frage nach dem Sinn des Lebens. In philosophischen und psychologischen Kreisen werden sie oft als ''existenzielle Themen'' bezeichnet. Das Buch behandelt die Kompetenzen der großen Therapieschulen im Umgang mit diesen wichtigen Fragestellungen und bietet praxisnahe Vorschläge zur Umsetzung in therapeutische Handlungen.
Ralf T. Vogel Bücher






Schicksal und Psychotherapie
Therapieschulübergreifende Anregungen
Der Schicksalsbegriff ist, obwohl im wissenschaftlichen Diskurs aus der Mode gekommen, für die praktisch-psychotherapeutische Tätigkeit von hoher Relevanz und wird von Therapeutinnen und PatientInnen, explizit oder implizit, für kausale und prospektive Zwecke genutzt. Die vorliegende Schrift möchte, ausgehend von den philosophischen Grundannahmen hierzu, zu einer Auseinandersetzung mit den vielen Facetten des Schicksalsbegriffs anregen und einen Beitrag zur eigenen Stellung ‚dem Schicksal gegenüber‘ betragen. Schließlich werden therapierelevante Folgerungen abgeleitet.
Kollektive Trauer wird als ein tiefenpsychologisches Phänomen untersucht, das in sozialen Strukturen verwurzelt ist, von der Familie bis hin zu Nationen. Ralf T. Vogel analysiert, wie Trauerprozesse gesellschaftlich verankert werden können und welche Rolle sie in verschiedenen sozialen Kontexten spielen. Durch die Betrachtung makrosozialer Trauerphänomene werden grundlegende psychoanalytische Konzepte sichtbar, die zur Vertiefung des Verständnisses von Trauer beitragen. Die Verbindung zwischen individueller und kollektiver Trauer wird dabei besonders hervorgehoben.
Psychotherapie in Zeiten kollektiver Verunsicherung
Therapieschulübergreifende Gedanken am Beispiel der Corona-Krise
Schulenübergreifende Psychotherapie bei Ungewissheit und ExistenzfragenDieses essential hinterfragt die psychotherapeutische Praxis, die sich in den deutschsprachigen Ländern bisher in einem gesellschaftlichen Klima von Frieden und Sicherheit entwickelte und sich unter diesen Bedingungen als fester Bestandteil des Gesundheitssystems und der Gesellschaft etablieren konnte. Durch globale Krisen wie zuletzt der Corona-Pandemie schwindet diese bisher selbstverständliche Basis, und eine allgemeine, auch den/die Therapeut*in erfassende Verunsicherung zieht in die Praxen ein. Dabei sehen sich Therapeut*innen und Patient*innen den gleichen ängstigenden und verstörenden Einflüssen etwa seitens der Medien oder der Politik ausgesetzt; auch der/die Therapeut*in ist in seinen/ihren Bewältigungs- und Abwehrmöglichkeiten herausgefordert und muss sich zu den ihn/sie umgebenden, manchmal dramatischen Ereignissen eine persönliche Stellung erarbeiten.
Das Geheimnis der Seele
Grundlagen einer zeitgemäßen Psychotherapiewissenschaft
Psychotherapeutische Praxis und ihre wissenschaftliche Erforschung müssen sich mit dem letztendlich unfassbaren, unverfügbaren, prinzipiell geheimnisvoll bleibenden Charakter des menschlichen Seelenlebens auseinandersetzen. Ausgehend von drei grundlegenden Säulen moderner Psychotherapie, der integrativen Idee, der Idee eines psychotherapeutischen Common Ground im Sinn einer Fokussierung auf existenzielle Themen in der Psychotherapie sowie der psychodynamischen Psychotherapie in Gestalt der Analytischen Psychologie, werden erkenntnistheoretisch grundlegende Eigenschaften einer zeitgemäßen Psychotherapiewissenschaft herausgearbeitet. Das Buch will aufzeigen, dass die Akzeptanz der Unmöglichkeit einer abschließenden Erkenntnisgewissheit bezüglich des Seeleninnenraums nicht das Ende einer wissenschaftlichen Psychotherapie bedeutet, sondern im Gegenteil kreative Wissenschaft inspirieren kann.
Die demografischen Veränderungen und die medizinischen Fortschritte hinsichtlich einer Verlängerung der Lebenserwartung wirken sich zunehmend auf die psychotherapeutische Praxis aus. Immer häufiger werden psychotherapeutisch Tätige von Patientinnen und Patienten an deren Lebensende und mit schwersten Erkrankungen aufgesucht und auch in Kliniken und Hospizen wächst die Nachfrage nach psychodynamischer Kompetenz im Kontext von Tod und Sterben. Das vorliegende Buch ermöglicht eine psychodynamisch ausgerichtete Reflexion des eigenen Handelns, eine fundierte Erweiterung der therapeutischen Verstehens- und Handlungskompetenzen sowie eine Verknüpfung von psychodynamischer Theorie und therapeutischer Praxis im Umgang mit dem Lebensende. Unter Einbeziehung soziologischer und philosophischer Grundlagen werden thanatopsychologisch relevante wissenschaftliche Studien dargestellt ebenso wie klassische und moderne psychodynamische Theorien zum Todesthema. Weitere Kapitel thematisieren typische Inhalte einer Psychotherapie am Lebensende, wie Affekte, existenzielle Themen und Suizidalität. Abschließend gibt der Band einen anwendungsbezogenen Überblick über das Vorgehen und die Methoden in der psychotherapeutischen Arbeit. Das Buch bietet somit eine wertvolle Übersicht und Hilfestellung für praktisch Tätige im Bereich der Psychotherapie, Psychoonkologie und Palliativmedizin sowie für andere Berufsgruppen, die Menschen am Lebensende betreuen und begleiten.
The analytical psychology founded by the Swiss psychiatrist and psychologist C. G. Jung has in recent years been attracting strong attention once again with modern further developments - for example, through the way in which it conceives of a network structure in the psyche, which can offer links to modern discoveries in neuroscience, or the way in which it values the inner experience of images and the imagination. In a comprehensible style, the book traces the foundations of analytical psychology, with its roots in the humanities, and describes the treatment methods drawn from these, such as dream work and active imagination.
Individuation und Wandlung
Der "Werdensprozess der Seele" in der Analytischen Psychologie C. G. Jungs
Das alte „Werde, der Du bist“ bestimmt die abendländische Auffassung von der Entwicklung des Menschen bis heute. In der Tiefenpsychologie hat C. G. Jung dieses Prinzip unter der Bezeichnung „Individuation“ als psychotherapeutische Leitlinie, aber auch als „Anleitung“ für ein selbstbestimmtes, authentisches, jedoch sehr bezogenes Leben formuliert. Ziel ist die „geeinte und einzigartige Persönlichkeit“ (Jung). Das Buch erläutert in moderner Sprache Jungs Auffassungen, deren Weiterentwicklungen und philosophischen sowie wissenschaftlichen Fundierungen.
Das Dunkle im Menschen
Das Schattenkonzept der Analytischen Psychologie
Ausgehend von C. G. Jungs zunächst biographisch erfahrenen und dann wissenschaftlich weiterentwickelten Auffassungen des Ungeliebten, Abgewehrten und Nicht-Gelebten im Menschen, werden moderne Schattenkonzepte vorgestellt und individual- bzw. sozialpsychologisch angewandt. Anschließend werden psychotherapierelevante Methoden entwickelt, sich dem anzunähern, „was das Subjekt nicht anerkennt und was sich ihm doch immer wieder - direkt oder indirekt - aufdrängt“ (Jung). In diesen praktischen Konsequenzen zeigt sich die Nähe der Schattenkonzeption zu Fragen moderner Philosophien und Psychologien.