Als Textautorin der Bundeshymne der Zweiten Republik ist Paula von Preradović (1887-1951) bis heute nicht vergessen, insbesondere da die Debatte um die Geschlechtsneutralisierung einzelner Hymnenverse rekordverdächtige zwanzig Jahre vom ersten Vorstoß auf Ministerebene bis zur offiziellen genderneutralen Version in Anspruch nahm. In letzter Zeit gibt es dazu eine neue Aufmerksamkeit für das Schaffen von Preradović, weil ihr Werk stark transkulturelle Elemente aufweist. Ihre Literatur kann heute nicht zuletzt als Migrations- oder interkulturelle Literatur geschätzt werden.
Johann Georg Lughofer Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2022
Hymnen Österreichs
Interpretationen – Kommentare – Didaktisierungen
- 2020
"Das Werk von Paul Celan (1920-1970), bürgerlich Paul Antschel, gilt gemeinhin als einer der wichtigsten Beiträge zur Weltliteratur des 20. Jahrhunderts in deutscher Sprache: Harald Weinrich meinte, dass dieser "für seine Person und sein Werk ein Jahrhundert europäischer Lyrik resümiert"; Wolfgang Emmerich nennt Celan den "bedeutendsten Lyriker deutscher Sprache seit 1945". Was bei einem solchen "Klassiker" vielleicht verwundert: Die Auseinandersetzung mit diesem einzigartigen Dichter nahm in den letzten Jahrzehnten stets noch zu und ein Rückgang dieses Interesses ist auch so bald nicht zu erwarten. Seine Literatur thematisiert zentral den Genozid, Verfolgung, die auf Auschwitz folgende existentielle Heimatlosigkeit, Sprachverlust und Todesängste. Sein bekanntestes Gedicht Todesfuge wurde zum Klassiker der Shoahliteratur - nicht nur an Schulen. Man hat sich vielleicht deswegen auch allzusehr auf diesen Text konzentriert. Es ist erstaunlich, wie unbekannt hingegen sein Gesamtwerk ausserhalb der akademischen Welt ist. Ebenso bleiben interessante offene Forschungsfragen zu seinem spannungsreichen Œuvre, wie der Band beweist."--Back cover
- 2019
Rose Ausländer
- 231 Seiten
- 9 Lesestunden
Rose Ausländer (1901-1988) und ihr Werk haben nichts an Bedeutung verloren. Die Erinnerung daran stellt eine Verpflichtung dar: sie war nicht nur persönlich physisches Opfer im Ghettoversteck, sondern auch ihre Karriere als Dichterin wurde verhindert bzw. um Jahrzehnte verschoben. Ihre Literatur, die zentral Genozid, Exil, Heimat- und Sprachlosigkeit thematisiert, ermöglicht die Erinnerung an oft Verschwiegenes und Unaussprechbares.
- 2019
Neue Wege!
- 283 Seiten
- 10 Lesestunden
- 2018
Christine Lavant
- 181 Seiten
- 7 Lesestunden
Von Etiketten wie „Heimatdichterin“ oder „Naturlyrikerin“ ist die Autorin von der Forschung zwar mittlerweile befreit worden, doch sind diese noch lange nicht aus der Welt geschaffen. Zu lange war die Literaturwissenschaft einem konservativen Frauenbild verhaftet und hatte Lavants Dichtung auf die christliche Symbolik und eine rein persönliche Schmerzensliteratur reduziert. Der Schwerpunkt der Forschung erweiterte sich in letzter Zeit vom abstrakt Religiösen zu einer Einbettung in die konkrete historische Situation, etwa Lavants Rebellion gegen die reaktionäre und unaufgeklärte Nachkriegsgesellschaft, bis hin zu einer erotischen Lesart. Dass Lavants Lyrik in diesem Buch ins Zentrum gerückt wird, scheint auch dahingehend angeraten, da das frühere Interesse an Lavants Lyrik in letzter Zeit von der Konzentration auf ihre Prosaarbeiten abgelöst wurde. Doch mit neuen Ansätzen ist gerade auch in der Lyrik Spannendes zu entdecken.
- 2017
Friederike Mayröcker
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
Friederike Mayröcker gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen SchriftstellerInnen des gesamten deutschen Sprachraums. Schon 1946 veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte in der Zeitschrift Plan. Dabei griff sie avantgardistische Aspekte der Spracharbeit auf, die durch den Faschismus erstickt worden waren. Als Lyrikerin ist sie bis heute vor allem bekannt, ja, vielen gilt sie als die wichtigste deutschsprachige Poetin der Gegenwart, obwohl sie auch bedeutende Prosa und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte geschrieben hat. Doch insbesondere in ihren neueren Werken überspringt sie Gattungs- und Kategoriegrenzen auf spielerische sowie reflektierte Weise. 2015 zu ihrem 90. Geburtstag erhielt die noch im hohen Alter äußerst produktive Autorin verstärkte Aufmerksamkeit vonseiten der Medien und der germanistischen Forschung - wie auch in diesem Band. Dabei zeigt sich einmal mehr, dass eine Beschäftigung mit ihrem vielschichtigen Werk wissenschaftlich äußerst spannend und lohnend ist. Dies soll auch Anregung sein, sich weiterhin in Forschung sowie im Literaturunterricht an Schulen und Universitäten intensiv mit Friederike Mayröcker auseinanderzusetzen.
- 2017
Suttner im KonText
Interdisziplinäre Beiträge zu Werk und Leben der Friedensnobelpreisträgerin
- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
Das bedeutende Werk der ersten Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner wird in diesem Band nicht nur aus neuen literaturwissenschaftlichen, publizistischen und historischen Perspektiven untersucht, sondern es soll auch ins gesellschaftliche Umfeld – insbesondere des böhmischen bzw. österreichischen Kontexts – vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingebettet werden. Die Beiträge unterstreichen einerseits die Bedeutung Suttners im zentraleuropäischen Umfeld, andererseits wird dem generelleren interdisziplinären Interesse an der Autorin und ihren Werken Rechnung getragen.