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Der 'Narr in Christo Emanuel Quint' fügt sich nahtlos in das Gesamtwerk des Autors ein, das von einer spannungsreichen Mischung aus Realität und Imagination geprägt ist. Der persönliche Hintergrund des Autors, der sich für gesellschaftliche, metaphysische und pathologische Fragestellungen interessiert, ermöglicht es ihm, einen Roman zu schaffen, der sowohl realistisch als auch utopisch, sozialkritisch als auch psychologisch ist. Die Analyse des Werkes zeigt, dass die Faszination des Romans mit seiner mehrdimensionalen und nicht eindeutig dekodierbaren Struktur zusammenhängt. Während andere Autoren der Jahrhundertwende biblische Figuren wie Jesus Christus als Romanhelden darstellen und ihre Werke somit als reine Fantasieprodukte erscheinen, gelingt es dem Autor, den Titelhelden zwischen krankhafter Pathologie und menschlicher Größe zu positionieren. Der 'Quint'-Roman ist jedoch mehr als die literarische Biographie eines religiösen Individualisten: Im Verlauf der Handlung trifft der 'Narr in Christo' auf Vertreter unterschiedlichster Gesellschaftsschichten, was es ermöglicht, den ideologisch-weltanschaulichen Zeitgeist sowie die gesellschaftlich-politische Situation der Jahrhundertwende einzufangen und durch die Konfrontation mit dem Romanhelden zu kritisieren.
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Gerhart Hauptmann "Der Narr in Christo Emmanuel Quint", Waltraud Wende
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1990
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