Der Rest ist nicht schweigen
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In Shakespeares Drama sind die letzten Worte des sterbenden Hamlet „The rest is silence - Der Rest ist Schweigen“. Solches ist grundfalsch, denn über jeden Verstorbenen wird gesprochen und vor allem Lebenswerk und Lebensende historisch bedeutender Menschen haben uns Nachfahren immer etwas zu sagen. Zwar sieht ein Arzt den Ablauf eines Lebens anders als ein Historiker, denn es werden jeweils andere Aspekte als wichtig erachtet und in den Vordergrund gerückt - die Darstellung wird also subjektiv. Genau das ist aber bei den hier vorgelegten medizin-historischen Biographien beabsichtigt. Das Wissen um Leiden und Sterben herausragender Persönlichkeiten des Kulturlebens ist für das Verständnis ihres Lebenswerkes von einer Bedeutung, die weit über das biographische Interesse am Schicksal des einzelnen hinausreicht. Es handelt sich ja um Personen, die uns allen etwas gebracht haben, von denen wir lernen durften und auf deren verloschenem Dasein wir weiter aufbauen können. Dr. med. Hans BANKL, geboren 1940, ist Universitätsprofessor für Pathologische Anatomie und Gerichtssachverständiger. Schon seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn sammelt er Außergewöhnliches aus der Medizingeschichte: Obduktionsprotokolle, Krankengeschichten und Todesursachen historischer Persönlichkeiten aus aller Welt. Die enorme Resonanz der bereits in mehreren Auflagen und fremdsprachiger Übersetzung erschienenen Bände „Woran sie wirklich starben“ und „Viele Wege führten in die Ewigkeit“ und das überaus reiche Archivmaterial ermöglicht eine weitere spannende Folge des hochinteressanten Themas. In diesem Band erzählt der Autor über das Lebenswerk und Lebensende von: Alexander dem Großen, Thomas Bernhard, Kurt Gödel, Johann Wolfgang von Goethe, Kaiser Maximilian II., Gustav Klimt, Gustav Mahler, Karl Marx, Egon Schiele, Heinrich Schliemann, Robert Schumann, Sokrates, Henri Toulouse-Lautrec. Ein eigenes Kapitel ist den „letzten Worten“ historischer Persönlichkeiten gewidmet. Es ist eine tief verwurzelte Meinung, letzte Worte würden mehr über das Leben verraten als über das Sterben. Man erwartet von letzten Worten Wahrheit und Weisheit und daß niemand mit einer Unwahrheit auf den Lippen verscheide, weil dies keine weltlichen Vorteile bringe und die Gnade im Jenseits kosten könne. Damit werden die Aussprüche der Sterbenden zum Bestandteil der Kulturgeschichte aber auch zur Quelle für Legenden. Ist diese Vorstellung berechtigt ? Was haben wir als „letzte Worte“ zu erwarten ? Welche Einsichten bringen sie uns ? Untersucht wird der Wert solcher Fragen anhand letzter Worte berühmter und bekannter Personen. Auch dieser Band mit neuen, ergreifenden Schicksalen ist wieder eine informative, fesselnde Ergänzung zu den vorliegenden Werken des bekannten Pathologen.