Ein ungarischer Herbst
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Der Aufstand in Ungarn gegen die Sowjets und die eigene regierende kommunistische Partei im Oktober 1956 und die gleichzeitige Krise um den Suezkanal brachten die Welt an die Schwelle des dritten Weltkriegs. In Ivan Ivanjis packendem Roman, der fast vierzig Jahre nach diesen dramatischen Ereignissen erscheint, gerät ein junger, naiver jugoslawischer Sportjournalist, sich eigentlich nur von der Liebe zu einem ungarischen Mädchen angezogen, mitten in die Wirren des Aufstandes. Er fühlt sich wie das Staubkorn auf einer Figur, die auf dem Schachbrett der Weltgeschichte bewegt wird, als er Zeuge wird, wie eine Nachricht des ungarischen Kommunistenführers Janos Kadar zu Tito gelangt und über dessen Gespräch mit Chruschtschow Einfluss auf die Zukunft Ungarns nimmt. In Ivanjis dokumentarischem Roman mischen sich Fiktion und Realität, der amerikanische Präsident Eisenhower oder der sowjetische Botschafter in Budapest und spätere Generalsekretär der KPdSU, Jurij Andropow, sind ebenso seine Helden wie die anonyme Besatzung eines russischen Panzers in der ungarischen Hauptstadt oder eines britischen Kampfflugzeugs über Ägypten und der kleine Budapester Gyurka, den seine Mutter Zwiebeln kaufen schickt und der von der bewegten Menge mitgerissen ins Zentrum des Aufstandes gerät.
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