Das imaginäre Japan in der Kunst
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Japan und seine Kunst haben die Entwicklung der europäischen Malerei und Photographie, der Baukunst und des Kunsthandwerks in den letzten hundert Jahren nachhaltig beeinflußt. Dieser Einfluß betraf nicht nur die künstlerischen Formen und Sujets, sondern auch den Wandel der ästhetischen Problemdefinition bis hin zu dem des wahrnehmenden Subjekts. Vom Exotismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zu einer Formensprache, in der nicht das Objekt selbst, sondern der von ihm freigelassene Raum die Aussage trägt, führt ein relativ verschlungener, letztlich jedoch recht stetiger Weg europäischer Selektion japanischer Kunst und Kultur. Claudia Delanks Studie stellt diesen Weg exemplarisch dar und knüpft so einige durch die Weltkriege zerrissene Vermittlungs-Fäden wieder neu an. Gleichzeitig wirft sie Licht auf die Ursprünge des oft stereotypen europäischen Japanbildes und leistet einen Beitrag zur Geschichte der visuellen Sprache.