Medea
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Sie ist eine der faszinierendsten und zugleich widersprüchlichsten mythischen Gestalten. Von Euripides wurde sie als Kindsmörderin in die Literatur eingeführt, spätere Jahrhunderte haben sie immer wieder um- und anders gedeutet: Medea. Heilerin, Priesterin, Liebende, Eifersüchtige, Verräterin, Intrigantin: Christa Wolf erzählt die Geschichte – teilweise Quellen vor Euripides folgend – neu und entwirft dabei das Porträt einer eigenwilligen, einer ungewöhnlichen Frau zwischen den Zeiten. Ihre Medea ist, wie in allen Überlieferungen, die Tochter des Königs von Kolchis am Schwarzen Meer, dem östlichen Rand der damals bekannten Welt. Sie findet die Verhältnisse in ihrer Heimat unerträglich und flieht mit Jason, dem Argonauten, und einer kleinen Schar von Kolchern in das reiche Korinth.