Das tausendjährige Österreich
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Ernst Trost belegt seinen Standpunkt, daß Österreich nicht nur ein geographischer oder politischer Begriff, sondern vielmehr ein „Zustand“ sei, durch die zehn großen Essays, aus denen das Werk zusammengestellt ist. Des Autors helle Phantasie führt den Leser auf vielen und manchmal labyrinthartigen Wegen durch die tausendjährige Geschichte dieses Landes. Natürlich weiß Trost und wissen seine Leser spätestens nach Lektüre des vorliegenden Buchs, daß die Zahl Tausend Jahre im Grunde eine völlig willkürliche ist. 976 wurde der erste Babenberger Markgraf Luitpold mit der Grenzmark im Osten belehnt, um das Reich gegen die Einfälle östlicher Reitervölker zu schützen. Ernst Trost führt uns durch fast drei Jahrhunderte Babenbergischer Herrschaft, eine Aufbau- und Blütezeit für das schnell wachsende Österreich. Als Friedrich II. 1246 bei einem Scharmützel getötet wurde und sein Geschlecht ausstarb, umfaßte das Babenbergische Österreich bereits die wesentlichen Kernlande der heutigen Republik. Die Habsburger, die von 1282 bis 1918 alle österreichischen Herrscher stellten, erweiterten langsam aber sicher den Kleinstaat zur Groß- und zeitweise sogar zur Weltmacht. Geblieben ist unsere heutige Republik, erweitert um Salzburg, Tirol, Vorarlberg und das Burgenland. Gerade heute, da Österreich wiederum einen integrierenden Bestandteil Europas darstellt und seine Aufgabe im engen Kontakt mit den Nachbarn finden muß, könnte man Ernst Trosts „Tausendjähriges Österreich“ als einen „Ratgeber für Österreich-Interessenten“ bezeichnen. Ernst Trost bringt es fertig, uns auf seiner ereignis- und abenteuerreichen Reise durch die Geschichte dieses mitteleuropäischen Kernlandes in einer faszinierenden geistigen Spannung zu halten.
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