Prinz-Albrecht-Strasse 8
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Als einer der letzten Inhaftierten bietet Horstmann mit seinem Buch einen packenden Einblick in die Mechanismen des nationalsozialistischen Terrorregimes. Nüchtern und fesselnd zugleich schildert er die Spielarten der Menschenquälerei, die das NS-Regime so perfekt beherrschte. Monatelange Einzelhaft und Isolation, die ständige Unsicherheit in Bezug auf die eigene Lage, permanentes Licht oder völlige Dunkelheit, klirrende Kälte oder drückende Hitze, Horstmann ertrug den Terror ohne sich oder seine Mitgefangenen zu kompromittieren. Mit Genugtuung hörte der Offizier in seiner Zelle die Bomben auf Berlin einschlagen. „Das hatten sie davon, die Ignoranten mit ihrem Fanatismus, ihrer Besserwisserei und Ihrem Endsiegglauben.“ Besonders ergiebig ist die Lektüre auch im Hinblick auf Horstmanns Schilderungen von der inneren Zerrissenheit der Wehrmacht. Seine weitgehend aus dem Winter 1946/47 stammenden Aufzeichnungen weisen hier eine beeindruckende Authentizität auf. (Aufbau, New York)