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Menschen im Ghetto

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Nirgends sonst in Europa lebten vor dem Krieg mehr Juden als in der polnischen Hauptstadt. Ruta Sakowskas Untersuchung gibt einen komplexen Einblick in den Alltag der jüdischen Bevölkerung unter deutscher Besatzung. Die Literatur über das Warschauer Ghetto ist bisher von Zeitzeugenberichten geprägt worden. Vorliegende Studie, 1993 in 2. Auflage erschienen, stellt die erste wissenschaftliche Bearbeitung des Themas dar. Sie stützt sich auf eine breite Quellenbasis, vor allem auf das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos, das sog. Ringelblum-Archiv. Eine konspirativ im Ghetto arbeitende Gruppe von Wissenschaftlern unter Führung des Historikers Emanuel Ringelblum (1900-1944) sammelte systematisch statistische Informationen sowie Tagebücher, Briefe, und künstlerische Arbeiten der „Menschen im Ghetto“. Schwerpunkte der Studie sind die gesellschaftlichen Strukturen im Ghetto, insbesondere die jüdische Selbstverwaltung und soziale Selbsthilfe, sowie der zivile Widerstand gegen die NS-Politik der indirekten Vernichtung und der Ausrottung der jüdischen Bevölkerung. Dem deutschen Leser bietet das Buch beklemmende Einsichten in ein Stück gemeinsamer Geschichte. Ruta Sakowska ist langjährige Mitarbeiterin des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau. Sie gehört zu den besten Kennern der Geschichte des Warschauer Ghettos und der jüdischen Gemeinschaft in Polen. 1997 ist der von ihr herausgegebene erste Band der kritischen Gesamtedition des Ringelblum-Archivs erschienen, „Briefe über die Vernichtung“. Dieses Werk wurde mit dem Historikerpreis der renommierten polnischen Wochenzeitung „Polityka“ ausgezeichnet.

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Menschen im Ghetto, Ruta Sakowska

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Erscheinungsdatum
1999
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