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Internationale Wissenschaft und nationale Kultur

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Der Atompilz steht symbolisch für die bedeutende Rolle der Physik im 20. Jahrhundert. Sie trug nicht nur zu technischen Neuerungen und wirtschaftlichem Wachstum bei, sondern durfte in der klassischen Moderne auch das Deutungsmonopol für die neuen Zeiten in Anspruch nehmen. Dabei wurde der Internationalismus der Wissenschaft immer wieder überlagert von nationalen Interessen und Orientierungen. Wie war die Physik in das Leben der Nation eingebunden? Was verstanden die Physiker unter »Nation«? Welches Verständnis von Kultur und Politik hatten sie? Wie international war ihre Arbeit ausgerichtet? Wie ordneten sie sich im Spannungsverhältnis zwischen nationaler Orientierung und internationaler Wissenschaft ein? Gabriele Metzler geht den Wertvorstellungen und dem praktischen Verhalten der deutschen Physiker – unter anderem von Max Planck, Albert Einstein und Werner Heisenberg – nach. Die deutsche Physik war tief in der nationalen Kultur und Machtstaatlichkeit verwurzelt; das Denken in nationalen Forschungsstilen war jedoch eng an das Bewusstsein der deutschen Vorrangstellung gekoppelt. Doch schon in den zwanziger Jahren wurde diese geschwächt durch den Aufstieg einer neuen wissenschaftlichen Weltmacht, der USA. Nach 1945 verlor die Physik ihren spezifisch deutschen Charakter, die Physiker scherten ein in die internationale Community.

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ISBN
9783525362464

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2000

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