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Die menschliche Existenz hat, wie alles auf dieser Welt, ein Ende. Ratten leben etwa vier Jahre, Menschen erreichen im besten Fall 120 Jahre, während Mammutbäume bis zu viertausend Jahre alt werden können. Die Natur hat den Alterungsprozess und den Tod vorgesehen, um ein Überhandnehmen von Spezies zu verhindern. Doch in der heutigen, jugendorientierten Gesellschaft streben Menschen nach ewiger Jugend. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten hundert Jahren in den Industrieländern verdoppelt, und viele, die heute geboren werden, haben gute Chancen, hundert Jahre alt zu werden. Dennoch müssen wir alle irgendwann sterben, und der Umgang mit dem Tod fällt uns zunehmend schwer. Oft verbringen wir die letzten Tage in der Einsamkeit eines Krankenhauszimmers, was nicht immer der Fall war. Bis ins 19. Jahrhundert war der Tod eine öffentliche Angelegenheit, und Sterbende standen oft im Mittelpunkt von Versammlungen. Madame de Montespan, eine Geliebte Ludwigs XIV., hatte weniger Angst vor dem Tod als vor dem Alleinsein und umgab sich mit Menschen, um das Leben um sich herum zu spüren. Im späten 18. Jahrhundert führten überfüllte Sterbezimmer zu Beschwerden der Mediziner, doch der Wunsch nach Hygiene und Ruhe blieb unerhört. Der Tod war ein Teil des Alltags, und die Ängste der Menschen bezogen sich weniger auf das Sterben selbst als auf die Drohungen der Kirchen über die Hölle.
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