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Traditionelles chinesisches und europäisches Denken werden oft als unterschiedlich betrachtet, wobei meist nur thematisch verwandte Inhalte verglichen werden. Dennoch zeigen bestimmte Aspekte des klassischen chinesischen Taoismus erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem jüngeren europäischen Liberalismus, der aus anderen historischen Motiven entstand. Diese Gemeinsamkeiten betreffen nicht nur nebensächliche Details, sondern die zentralen Prinzipien beider Lehren, deren wesentliche Inhalte trotz kultureller Unterschiede übereinstimmen. Der klassische Taoismus postuliert eine spontane Selbstorganisation der Welt und ihrer Untersysteme nach einem dialektischen Prinzip, das auch im europäischen Liberalismus zu finden ist. Beide Theorien betrachten die menschliche Gesellschaft als ein sich selbst regulierendes System und sehen menschliche Eingriffe als Störungen an. Dies führt zu einer ablehnenden Haltung gegenüber staatlicher Tätigkeit, die sich im taoistischen Prinzip des Nichtstuns des Herrschers und in den liberalen Theorien der Machtbeschränkung widerspiegelt. Auch die Handlungsmaximen und das Postulat der Freiheit weisen gemeinsame Aspekte auf. Zudem gibt es parallele Abweichungen vom klassischen Liberalismus, die Ähnlichkeiten mit späteren Umdeutungen des Taoismus zeigen. Durch den Vergleich von theoretischen Prinzipien und gesellschaftlichen Konzepten werden diese Gemeinsamkeiten systematisch erörtert.
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Die nichtregierte Gesellschaft, Šimona Loewensteinová
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2001
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