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Alltagspsychologische Überzeugungen über Männer und Frauen sind tief verwurzelt und schwer zu erschüttern. Es besteht ein starkes Bedürfnis, Geschlechter klar zu unterscheiden und ihnen „von Natur aus“ gegensätzliche Eigenschaften zuzuschreiben. Diese Neigung, Geschlechtsunterschiede auf eine vermeintliche „Natur“ zurückzuführen, führt dazu, dass biologische Argumente, selbst wenn sie spekulativ sind, von den Massenmedien aufgegriffen und sensationalisiert werden. Im Gegensatz dazu wird die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung oft als Störfaktor in der öffentlichen Meinung wahrgenommen. Seit den fünfziger Jahren gibt es jedoch gesicherte Erkenntnisse, die zeigen, dass die biologische Festlegung von Verhaltens- und Erlebensunterschieden zwischen den Geschlechtern systematisch überbewertet wird. Zwar beeinflussen Anatomie und hormonelle Prozesse das Empfinden und Handeln, doch ist es fraglich, ob man von einer vorsozialen, rein biologischen Körperlichkeit ausgehen kann. Eine unvoreingenommene Betrachtung von Männern und Frauen in verschiedenen Kulturen und sozialen Milieus zeigt, dass Geschlecht mit komplexen sozialen Prozessen und Zusammenhängen verknüpft ist, die sowohl gesellschaftliche Vorstellungen als auch das Denken, Handeln und Fühlen der Individuen beeinflussen.
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Der männliche Habitus, Holger Brandes
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- 2002
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- (Paperback)
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