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Eine verbreitete Annahme in der romanistischen Sprachwissenschaft besagt, dass die romanischen Sprachen, insbesondere das Französische, ursprünglich durch eine strenge Verb-Zweit-Stellung gekennzeichnet waren und die heutigen Verb-Zweit-Stellungsphänomene „Relikte“ dieser Eigenschaft sind. Diese Studie zeigt, dass diese Annahme sowohl in traditionellen als auch in generativen Untersuchungen zahlreiche Widersprüche aufweist. Besonders wird die generative Grammatiktheorie betrachtet, die die Verb-Zweit-Stellung als parametrisch festgelegt ansieht und den Verbstellungswandel in den romanischen Sprachen als Ergebnis eines Parameterwechsels interpretiert. Die Studie argumentiert, dass diese These weder theoretisch noch empirisch haltbar ist. Dies wird durch eine diachronische Untersuchung von Übersetzungen des alttestamentlichen Samuel-Buches in verschiedene romanische Sprachen untermauert. Alle Übersetzungen, mit Ausnahme der bündnerromanischen, zeigen Wortstellungsmuster, die nicht mit der Grammatik einer Verb-Zweit-Sprache vereinbar sind. Einige dieser Muster sind typisch für Nicht-Verb-Zweit-Sprachen und können als Auslöser für die Fixierung des Verb-Zweit-Parameters fungieren.
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Verbstellung und Verbstellungswandel in den romanischen Sprachen, Georg A. Kaiser
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2002
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