Das zweite Leben der Blenhorster Wassermühlen
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Jedes Bauwerk hat seinen individuellen Charakter, geprägt durch den Standort, die Bauzeit und seine jeweiligen Erbauer, aber auch durch die Auswahl der Baustoffe und ihre handwerkliche Verarbeitung. Deshalb hat jede Landschaft ihre Bauweisen, die sich durch Jahrhunderte entwickelt haben. Erst durch die industrielle Produktion von Baustoffen sowie das schnelle Anwachsen der Städte haben sich diese Grenzen zunehmend verwischt. Es ist heute sehr spannend, diesen Baudetails im Detail nachzuspüren, sie zu erkennen und zu erhalten und dabei Respekt für gewachsene historische Werte zu zeigen. Dieser Band ist einer Mahl- und Sägemühle gewidmet. Bereits um 1550 gab es einen Hinweis auf Blenhorst an der Weser als Mühlenstandort. Im Jahr 1769 wurde der Ölmühle eine Sägemühle angegliedert, die im Jahr 1876 ein gusseisernes Horizontalsägegatter erhielt, das noch heute als technisches Denkmal funktionsfähig ist. 1780 wurde die Ölmühle zu einer Kornmühle umgebaut, mit zwei mächtigen, oberschlächtigen hölzernen Wasserrädern. 1908 folgte der Umbau der Kornmühle zu einer industriellen Mühle, Mühlräder und Mühlentechnik wurden modernisiert. Die Mühle war bis 1960 aktiv. Danach folgte ein Verfall von Gebäude und Mühlentechnik, bis Werner Evers im Jahr 1988 seine Liebe für diese Wassermühle entdeckte. Mit Hilfe vieler Enthusiasten und Sponsoren erweckte er sie wieder zu einem zweiten Leben. Dieser Band ist nicht nur ein Rückblick auf traditionelle Mühlentechnik und die Baugeschichte einer Wassermühle, sondern auch ein Zeugnis dafür, wie mit privatem Engagement und Zielstrebigkeit Denkmalpflege betrieben werden kann.