Die industrielle Entwicklung Bayerns von 1925 bis 1975
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Warum ist Bayern seit dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich erfolgreicher als andere Bundesländer? Eine Beantwortung dieser kurzen und einfachen Frage wird von Wissenschaftlern, Journalisten und Politikern immer wieder versucht. Denn ein Blick nach Bayern verspricht Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie es gelingen konnte, aus einem Agrarland zu einer führenden Industrieregion aufzusteigen. Doch wo liegen die wahren Gründe, was sind die Ursachen für den industriellen Erfolg Bayerns? Antworten auf diese Fragen sind in der Literatur durchaus zu finden. Meist abhängig von der eigenen politischen Grundeinstellung ist es mal die hervorragende Strukturpolitik der bayerischen Staatsregierung, mal der hohe Freizeitwert der schönen Landschaft, oder es sind die Heimatvertriebenen, bisweilen sind sogar die »gesunde« Betriebsstruktur oder der kulturelle Code die Erklärung für das wirtschaftliche Wachstum. In der aktuellen Diskussion wird der Erfolg Bayerns meist mit der Mentalität seiner Bürger erklärt. Der Slogan »Mit Laptop und Lederhose« wurde hierfür zum Synonym. Der besondere Ansatz vorliegender Arbeit besteht darin, Bayern nicht als Ganzes zu betrachten, sondern differenziert nach regionalen Einheiten, nach industriellen Zweigen und nach einzelnen Jahren. Die allgemeine Frage, warum sich Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich so günstig entwickelt hat, wurde in konkretere und damit überprüfbarere Teilfragen zerlegt: In welchen Städten oder Gemeinden hat sich welche Industriegruppe in welchem Zeitraum entwickelt? Durch diese Methodik konnten neue und überraschende Erklärungen für den wirtschaftlichen Erfolg Bayerns gewonnen werden. Bisherige Erklärungsansätze müssen künftig wieder in Frage gestellt werden.