Postmoderne und Nachhaltigkeit
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Postmoderne und Nachhaltigkeit gelten als zwei sich grundsätzlich widersprechende Positionen. Dabei bietet gerade das postmoderne Denken ein großes Potenzial zur Analyse und Weiterentwicklung von Ansätzen der nachhaltigen Entwicklung. Dies verdeutlicht Johannes Dingler in der vorliegenden Studie, indem er das postmoderne Denken auf den Diskurs um nachhaltige Entwicklung anwendet. Im ersten Teil stellt Dingler das Denken der Moderne und der Postmoderne vor. Er vertritt die These, dass die Herrschaft über die Natur bereits in den konzeptionellen Strukturen der Moderne enthalten ist – die ökologische Krise als Ausdruck der Dialektik der Moderne. Im zweiten Teil folgt die diskursanalytische Untersuchung mit Hilfe eines postmodernen Ansatzes. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung wird einer kritischen Analyse und Dekonstruktion unterzogen. Dabei zeigt sich, dass im vorherrschenden Nachhaltigkeitsdiskurs alle wesentlichen Konzepte der Moderne nachweisbar sind. Gleichzeitig kann dieser Diskurs als eine „reflexive Modernisierung“ interpretiert werden: Nachhaltige Entwicklung soll die Folgeschäden der Moderne durch eine Anwendung der Moderne auf die Moderne beheben. Diese „ökologische Modernisierung der Moderne“ ist nach Dinglers Ansicht jedoch zum Scheitern verurteilt, denn nachhaltige Entwicklung reproduziert letztlich genau jene Konzepte, die die ökologischen Krisen erst verursachen.