Straf- und Maßregelvollzug bei Sexualtätern in Deutschland
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Sexualdelinquenten besitzen zweifellos eine Veranlagung, die sich für die Gesellschaft gefährlich auswirken kann. Die in den Medien sensationell präsentierten Sexualdelikte forcieren jedoch den subjektiven Eindruck weiter Teile der Bevölkerung, dass die Gefährdung durch Sexualkriminalität ständig zunähme; gleichwohl stagnieren die in der Kriminalstatistik erfassten objektiven Fallzahlen seit Jahren und sind bei manchen Straftatbeständen sogar rückläufig. Dennoch wird der Ruf von Politikern und einer Bevölkerungsmehrheit nach Strafverschärfung und lebenslanger Sicherungsverwahrung mit jedem spektakulären Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung lauter, weil man in der Bestrafung die einzige Möglichkeit sieht, Gerechtigkeit wieder herzustellen. Ulrike Krause vergleicht unter anderem Therapiekonzepte, die in anderen Ländern bereits erfolgreich praktiziert werden, mit der derzeitigen Situation in Deutschland und leitet davon Lösungsvorschläge ab. Einer davon lautet: eine langfristige, konsequente und individuell auf den Sexualtäter zugeschnittene Therapie ist notwendig. Denn die Autorin geht von der Annahme aus, dass, einen Sexualtäter einfach nur wegzusperren, lediglich eine verpasste Therapiechance darstellt, die später sogar neue Sexualopfer zur Folge haben könnte