Der unbestimmte Mensch
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Der Ausgangspunkt aller Studien dieses Buches ist die These von der ‚Unausdeutbarkeit des menschlichen Selbst’. Vor ihrem Hintergrund entfaltet der Autor eine Kritik an der gegenwärtigen Wissenschaft und Technik u. a. in der Medizin, der Gentechnologie, der Künstlichen Intelligenz, sofern sie sich allein von naturalistisch-reduktionistischen Annahmen leiten lassen und davon, daß vor allem eine technisch-praktische Optimierung des Menschen ausreiche, ein gelingendes Leben zu befördern. Aber nicht allein in der konkreten Auseinandersetzung mit Wissenschaft und Technik zeigen sich ihm die prinzipiellen Grenzen jenes naturalistischen Projekts einer Verdinglichung des Menschen. Ein jeglicher Versuch in Philosophie und Ethik, Wissenschaft und Alltag scheint fragwürdig zu sein, der darauf setzt, den Menschen mittels eines Katalogs von Wesensmerkmalen – seien es körperliche oder geistige, soziale oder kulturelle – zu definieren. Der Autor sieht gerade in der Unbestimmtheit des Menschen das Positive; sie könnte die womöglich einzige Garantie sein, die Unversehrbarkeit der menschlichen Subjektivität zu verteidigen. Gerhard Gamm, Jahrgang 1947, Studium der Philosophie (Promotion, Habilitation), Psychologie (Diplom), und Soziologie. Professor für Philosophie an der TU Darmstadt. Veröffentlichungen über die Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.