Kollektive Lernprozesse und Institutionenbildung
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Gesellschaften lernen nur im metaphorischen Sinne. Kollektive Lernprozesse sind kontingent, prekär und eher die Ausnahme. Allerdings lassen sie sich theoretisch erklären und empirisch rekonstruieren. Selbstbeschränkung und eine reflexive Sicht auf die Folgen eigenen Handelns sind zur Bewahrung von öffentlichen Gütern gefragt. Unter diesen ist vor allem die Umwelt Gegenstand eines bedeutenden und bisher nicht bekannten kollektiven Lernprozesses weltweit. Obwohl die Konstellation der ökologischen Modernisierung Opportunitätsstrukturen für die Intensivierung solchen Lernens bietet, besteht eine Kluft zwischen dem Sollen, das sich aus dem Bewusstsein des Umweltrisikos ergibt, und seiner mangelnden Umsetzung in die gesellschaftlichen Strukturen. Welche sind die angemessenen Regulierungsformen und institutionellen Arrangements für die Anerkennung und Bewahrung öffentlicher Güter? Welche ist die Matrix für die Entwicklung von Lernprozessen? Wer sind ihre Träger? Welche sind ihre größten Hindernisse? Sind die Kernüberzeugungen der Wirtschaftsakteure unveränderbar? Am Fallbeispiel der anscheinend erfolgreichen Kooperation zwischen Bundesregierung und Industrieverbänden in der deutschen Klimapolitik werden diese Fragen konkret beantwortet.