Genozid und Gedenken
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1904 begann im damaligen Deutsch-Südwestafrika ein Vernichtungsfeldzug gegen Teile der einheimischen Bevölkerung, die sich gegen die deutsche Fremdherrschaft gewehrt hatten. Ein Jahrhundert danach setzen sich die Beiträge dieses Bandes aus europäischer nachkolonialer und kolonialismuskritischer Perspektive mit diesem ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts anhand verschiedener Themenschwerpunkte auseinander. Historiker, Politikwissenschaftler, Soziologen und Juristen rekapitulieren die geschichtlichen Ereignisse und hinterfragen Formen des Umgangs mit dem kolonialen Genozid in Namibia und Deutschland. Dieser Erinnerung und Aufarbeitung eines unerledigten (geschweige denn bewältigten) Kapitels deutscher und namibischer Geschichte kommt tagespolitische, sozialkulturelle Bedeutung in beiden Gesellschaften zu. Die inhaltliche Auseinandersetzung rührt an Identitäten und fordert zu deren selbstkritischer Prüfung heraus. Ein Beitrag zur aktuellen Standortsuche und -bestimmung der deutsch-namibischen Beziehungen im Schatten von kolonialer Altlast.
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