Ästhetik im Horizont der Freiheit
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Adorno hat richtig erkannt: Das Kunstwerk ist ein Sein zweiter Potenz. Der Übergang zum schönen Schein, in der Gefolgschaft von Schiller und Hegel, erscheint fraglich, so selbstverständlich er auch immer vollzogen wird. Doch wodurch und woher kann sich das „Sein“ des Kunstwerkes rechtfertigen und begründen? Die Antwort soll die Ästhetik geben. Doch diese bewegt sich seit der Antike bis heute in der Spannung einer Theorie der Darstellung und einer Kunstphilosophie, die nach dem Schönen und Erhabenen fragt. Diese Spannung, thematisiert in Kants „Kritik der Urteilskraft“, versucht die moderne Ästhetik zu überwinden durch den Anspruch einer Totalästhetisierung, die als Kritik jeder metaphysischen Einheit zugleich jegliche Anthropologie und Religionsphilosophie in sich aufgehoben hätte. Nietzsche hat das große Wort vom Schaffenden geprägt. Doch die Frage bleibt, ob diese Rede wie auch der Hinweis auf Vernunft die anstehenden Fragen lösen kann. Zur Frage steht, ob nicht Freiheit als philosophisches Grundprinzip eine Antwort geben könnte, die sowohl den geschichtlichen Verlauf als auch ästhetische „Werte“ begründen und zugleich das Scheitern jeder „perfekten“ Kunsttheorie demonstrieren müsste. Dieser spannenden Frage will die vorliegende Untersuchung im Blick auf Geschichte und Gegenwart nachgehen.