Zisterzienser, Glasmacher und Drechsler
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Während Holzgestaltung im Erzgebirge noch heute eine wichtige Lebensgrundlage bildet, gerieten die Glashütten fast in Vergessenheit. Dabei sind sie in dieser Region ab etwa 1200 nachzuweisen. Das Buch beschreibt 105 Glashüttenstandorte im sächsischen und böhmischen Erzgebirge sowie Vogtland, die zwischen 1200 und 1900 betrieben wurden. Die frühesten, von den Zisterziensern gegründeten Hütten hatten wesentlichen Anteil am Landesausbau. Bei der Waldwirtschaft waren Glashütten die Konkurrenten des Bergbaus bei der Nutzung der Ressource Holz, was zu spezifischen Betriebsformen der Glashütten, von der Wanderhütte bis zur Fabrik, führte. Das Buch beschreibt auch den Technologietransfer durch wandernde Glasmacher, vor allem die Wanderbewegung nach Nordböhmen. Exemplarisch wird die Glasmacherei am Beispiel der Hütte Heidelbach bei Seiffen, die fast 340 Jahre in Betrieb war, dargestellt. In dieser Hütte wurden um 1715 zudem Forschungen zum Porzellan vorgenommen. Wesentlich war jedoch ihr Einfluss auf die für diese Region typische Drechselkunst, zumal sie nun als die Wiege der einmaligen Reifendreherei des Seiffener Gebietes gelten kann. So behandelt dieses Buch Probleme der Technik-, Montan-, Kunst-, Wirtschafts- und Landesgeschichte, der Volks- und Landeskunde sowie der Archäologie, Geologie und Genealogie.