Die Macht des Zufalls
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Manchmal geschieht etwas nicht Vorhergesehenes, das uns freut. Manches Unvorhersehbare aber stört, erschreckt oder vernichtet uns sogar. Glück und Unglück sind Spielarten des Zufalls. Dass uns Zufälle passieren, zeigt, dass menschliche Macht begrenzt ist. Unsere moderne Welt der Wissenschaft und Technologie aber ist so eingerichtet, dass Grenzen der Macht als Mängel erscheinen. Der Mensch will sein Glück planbar machen, damit es nicht nur Glück ist, und er versucht, das Pech auszuschließen oder sich zumindest dagegen zu versichern. Denn es fällt ihm schwer, die Ordnung der Dinge als etwas zu akzeptieren, das fast nie mit seinen eigenen Interessen und Wünschen zu tun hat. In seinem brillanten und anschaulichen Buch untersucht Michael Hampe das Zufallsgeschehen in Natur und Menschenwelt und erörtert, welche praktische Bedeutung der Zufall in unserem Leben hat. Aus Furcht vor dem Unvorhersehbaren, so die These des Autors, hat der Mensch von jeher versucht, seine Macht über die Natur zu erweitern, um den Zufall zu vermeiden oder auszuschalten. Doch es scheint, als würde mit dem zunehmenden Streben nach Macht, nach immer mehr Wahl-, Gestaltungs- und Entscheidungsmöglichkeiten auch der Zufall immer bedeutsamer – als das, was diesem Streben eine unüberwindbare Grenze setzt.