Pluralistischer Monismus
Autoren
Mehr zum Buch
Ausgehend von der Realismus-Antirealismusdebatte geht es in dieser Arbeit um die Frage nach der Begründbarkeit der Annahme einer gemeinsamen Welt und der Anerkennung einer Vielfalt menschlicher Zugänge zu dieser Welt. Die These der Arbeit lautet: die eine Welt bietet sich uns nur an, gebietet aber nicht über uns. Wir schaffen vermittels unterschiedlicher Begriffsrahmen vielfältige Versionen von dieser Welt. Welten ohne die eine Welt sind „leer“. Eine Welt hingegen, die vielfältige, entgegengesetzte Versionen nicht zulässt, erweist sich als inkohärent und ist zudem für endliche und fehlbare Wesen, die wir nun einmal sind, nicht zugänglich. Die Annahme einer gemeinsamen Welt bei gleichzeitiger Anerkennung eines Pluralismus der Weltbilder ist erkenntnisheoretisch begründbar. Beide Teilannahmen sind nicht nur miteinander widerspruchsfrei vereinbar, sondern auch unverzichtbar. Der Argumentationsgang für diese These wird auf der Basis eines umfänglichen Studiums zahlreicher Forschungsbeiträge entwickelt, von klassischen Texten bis zu gegenwärtig einflussreichen erkenntnistheoretischen Konzeptionen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein „pluralistischer Monismus“ bzw. „epistemologischer Weltbildpluralismus“, der weder die eine Welt in die Nähe eines Absoluten bringt noch im relativistischen Sinne zugunsten von Welten zu nivellieren versucht. Diese Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zu einer der aktuell wichtigsten philosophischen Debatten und erhebt nicht zu Unrecht den Anspruch, eine erkenntnistheoretische Grundlegung offener Gesellschaften zu sein.