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Schöne Arbeit

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Angesichts des gravierenden ökonomischen Wandels der Gegenwartsgesellschaft wird seit einigen Jahren vermehrt nach dessen Auswirkungen auf den Kunst- und Kultursektor gefragt. Während bisherige Ausstellungen und Buchprojekte den Schwerpunkt auf Fragen der staatlichen Kunstförderung, der Kooperation von Kunst und Wirtschaft, der künstlerischen Reflexion gesellschaftlicher Arbeit oder auf eine künstlerische Kritik der kapitalistischen Ökonomie lenkten, setzte der Reader zum Projekt SCHÖNE ARBEIT bei der unmittelbaren existentiellen Situation von KünsterInnen und Kunststudierenden an. Im Zentrum der einzelnen Beiträge steht eine breit angelegten Diskussion um künstlerische Lebens- und Überlebensmodelle sowie um die Reflexion der unmittelbaren Verflechtung von gesellschaftlicher Ökonomie und Kunstschaffen, die bis in die Werkstruktur und die künstlerischen Arbeitspraktiken hinein spürbar ist. Der erste Teil des Readers umfasst die überarbeiteten Beiträge der Tagung SCHÖNE ARBEIT, die am 1. Mai 2005 an der Burg Giebichenstein stattgefunden hat. Der Kunsthistoriker Joachim Penzel untersucht das Verhältnis von Kunstökonomie und Künstlerexistenz, der Künstler Holger Neumaier lotet das Verhältnis des Arbeitsbegriffs in der Kunst zwischen den Polen Schöpfung und Strafe aus, der Kunsthistoriker und Kurator Johannes Stahl thematisiert die enge Verbindung künstlerischer Arbeitspraktiken mit Managementstrukturen in der Kunst des 20. Jahrhunderts, der Künstler und Theoretiker Armin Chodzinski zeigt die enge Verflechtung künstlerischer, politischer und ökonomischer Verhältnisse in der neoliberalen Gesellschaft der letzten zehn Jahre, die Soziologin Constanze Stange analysiert die beruflichen Entwicklungschancen von BURG-Absolventen seit den 1950er Jahren bis in die Gegenwart, der Philosoph Arne Moritz zieht an Fazit aus der anhaltenden, weltweit geführten Diskussion um ein bedingungsloses soziales Grundeinkommen und der Kunsttheoretiker Holger Kube Ventura fragt nach möglichen strategischen Perspektiven der Gegenwartskunst. Diese theoretischen Betrachtungen wurden in der vorliegenden Publikation durch verschiedene praktische Erfahrungsmodelle von Künstlerinnen, Künstlern und Kooperativen bei der Organisation ihrer ökonomischen Arbeits- und Lebensbedingungen erweitert. Das heißt, die Tagungsbeiträge und die Dokumentation der Ausstellung SCHÖNE ARBEIT ergänzen Interviews mit Kulturproduzenten aus verschiedenen Sparten, in denen erfolgreiche Selbstpraktiken vorgestellt werden, mit denen sich die einzelnen Akteure gegenüber den herrschenden Diskursen und Machtverhältnissen verhalten und selbstbestimmte Wege des künstlerischen Arbeitens und Überlebens suchen. Es scheint so, dass der Blick auf die künstlerische Praxis heute mehr Impulse für künftige Entwicklung zu geben vermag als eine rein theoretische Durchdringung der prekären Problemlage. Konferenz: „Schöne Arbeit: zur ökonomischen Situation von Bildender Kunst“ vom 27. - 30. April 2005 in Halle Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme SCHÖNE ARBEIT Zur ökonomischen Situation von Bildender Kunst mit Beitr. von Armin Chodzinski. Hrsg. von Holger Neumaier und Joachim Penzel Schriftenreihe Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, 2006 ISBN 3-86019-055-5

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2006

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